Sahara, die größte Wüste der Welt? Naja, fast

Wüsten gehören zu den faszinierendsten Landschaften der Welt. Sie bedecken zusammen etwa ein Fünftel der Landfläche unserer Erde. Wer an eine Wüste denkt, hat fast immer Bilder einer Sandwüste wie in der Sahara vor Augen. Dabei kommen andere Wüstenformen viel häufiger vor.

Die meisten Wüsten liegen an den beiden Wendekreisen nördlich und südlich vom Äquator. Sie bestehen aus Eis, Sand, Steinen oder riesigen Salzflächen. In der Wüste ist es extrem trocken. In einigen dieser Gebiete fallen jährlich weniger als fünf Millimeter Niederschlag. Trotzdem ist diese unwirtliche Landschaft nicht für einige Pflanzen- und Tierarten, sondern auch für Menschen zum Lebensraum geworden.

Es ist erstaunlich, dass Wüsten eine so starke Faszination auf uns ausüben, sind sie doch im wesentlichen von Leere und Weite bestimmt.

Sonnenaufgang in der Sandwüste (Sahara)

Sonnenaufgang am Erg Chegaga in der Sahara (Foto: Riads Marrakesch)

In diesem Artikel kannst du dich darüber informieren, wie verschiedener Wüstentypen auf der Erde entstehen und nach welchen Kriterien diese wissenschaftlich klassifiziert werden. Außerdem erhältst du einen Überblick über die zehn größten Sandwüsten der Welt sowie einen Tipp, wie du dort selbst unkompliziert und halbwegs preiswert hinkommen kannst.

Was sind Wüsten?

Als Wüste bezeichnet man Gebiete, die von äußerster Trockenheit und zumeist sehr hohen Temperaturen bestimmt sind. Sie zeichnen sich durch extrem niedrige Luftfeuchtigkeit aus. Diese entsteht, weil mehr Feuchtigkeit verdunstet als potentiell fällt.

Wissenschaftler bezeichnen dieses Verhältnis als Aridität. Hierbei unterscheiden sie zwischen vollaridem und semiaridem Klima. In Regionen mit vollaridem Klima liegt die Verdunstungsrate zehn bis zwölf Monate pro Jahr über der potentiellen Niederschlagsrate. Es verdunstet also mehr Feuchtigkeit als sich potentiell abregnen kann. Dagegen lässt sich dieses Verhältnis In Gebieten mit semiaridem Klima nur sechs bis neun Monate pro Jahr beobachten.

Verteilung der Wüsten auf der Erde

Die Verteilung von Wüsten auf der Erde (Infografik: Wissensplattform Erde und Umwelt, Lizenz: CC BY 4.0)

Typisch für Wüsten ist weiterhin, dass sie in der Regel keinen Abfluss ins Meer haben. Zwar verlaufen durch die Wüste auch Flüsse, jedoch enden diese entweder in einem abflusslosen See oder sie trocknen auf ihrem Weg schlicht aus und verdunsten vollständig.

Durch diesen Prozess können sogenannte Salzpfade entstehen. Diese ausgetrockneten Flussläufe nennt man auch Wadis. Sie können sich bei starkem Regen innerhalb kürzester Zeit in reißende Flüsse verwandeln. Daher rührt auch die Weisheit, dass mehr Menschen in der Wüste ertrinken würden als verdursten.

Kältewüsten

Wissenschaftlich wird grundsätzlich zwischen Trocken- und Kältewüsten unterschieden. Letztere werden auch Eiswüsten genannt. Man findet sie in polaren Gebieten und im Hochgebirge, beispielsweise in den Anden oder im Himalaya.

In Kältewüsten gibt es faktisch keine Vegetation. Der Permafrostboden der Eiswüste ist ganzjährig gefroren. Daher können Pflanzen kein Wasser aufnehmen. Zudem liegt mehr als sechs Monate pro Jahr Schnee. Neben den extrem geringen Niederschlägen erschweren weitere klimatische Extremwerte das Pflanzenwachstum. Dazu gehören zum Beispiel die geringe Sonneneinstrahlung und die niedrige Jahresdurchschnittstemperatur von zumeist weit unter 0°C.

Die größte Kältewüste der Erde, beziehungsweise die größte Wüste der Welt überhaupt — ist die Antarktis. Sie ist geprägt von extrem niedrigen Temperaturen und eisigen Winden.

Nicht die Sahara, sondern die Anarktis ist die größte Wüste der Welt

Die größte Wüste der Welt ist nicht etwa die Sahara, sondern die Antarktis (Foto: Stephen Hudson, CC BY-SA 3.0)

Trockenwüsten

Trockenwüsten werden in drei verschiedene Wüstentypen klassifiziert. Diese verweisen auf ihre jeweilige klimatische Entstehung. Am bekanntesten sind die subtropischen Wüsten wie die Sahara. Sie werden auch als Wendekreiswüsten bezeichnet, weil sie fast alle zwischen dem 10° und 35° nördlichen, beziehungsweise südlichen Breitengrad liegen. Den dritten Typen bilden die Küsten- und Nebelwüsten. Zu ihnen zählt zum Beispiel die Namib-Wüste in Namibia sowie Wüsten in isolierten Gebirgsbecken.

Wendekreiswüsten

Es ist kein Zufall, dass so viele Wüsten in den Bereichen der Wendekreise vorkommen. Dahinter steckt ein bekanntes Klimaphänomen. Am Äquator steigt erwärmte Luft empor, die sich mit zunehmender Höhe allmählich wieder abkühlt. Noch über dem Äquator regnet sie sich ab und steigt weiter auf. Schließlich strömt die Luft zu den beiden Wendekreisen in Richtung der Pole. Dabei kühlt sie sich weiter ab.

Auf Höhe der Wendekreise beginnt die nun abgekühlte Luft dann wieder zu sinken. Dabei lösen sich die Wolken auf und es fällt kein Niederschlag. Die Luft erwärmt sich wieder und strömt als Passatwind in Bodennähe zurück in Richtung Äquator. Da die warme Luft viel Feuchtigkeit speichern kann, nimmt sie auf ihrem Rückweg zum Äquator zusätzlich Luftfeuchte auf und entzieht den Savannen damit noch mehr Wasser. Dieser stetig wehende Passatwind ist der Grund dafür, dass es in Wüsten wie der Sahara über lange Zeiträume nicht regnet.

In den meisten subtropischen Wüsten steigen die Temperaturen tagsüber sehr stark an. Durch die fehlende Wolkendecke dringen die Sonnenstrahlen ohne Abmilderung auf die Oberfläche. Die Luft bleibt sehr trocken. Nachts wiederum fallen die Temperatur in kurzer Zeit sehr stark ab, denn es fehlen die Wolken, die die abgegebene Bodenwärme reflektieren.

Typische Wendekreiswüsten sind neben der Sahara zum Beispiel die Kalahari (Namibia, Botswana) oder die Rub al-Chali auf der Arabischen Halbinsel.

Kontinentalwüsten

In Zentralasien findet man nördlich des Wendekreises große Trockengebiete. Diese Kontinentalwüsten teilen eine Gemeinsamkeit: Sie liegen alle weit entfernt von der Küste und befinden sich zudem oft im Regenschatten besonders hoher Gebirgszüge. Da Wolken die hohen Berge nicht überwinden können, regnen sie sich vorher ab. Deswegen sind solche Gebiete oft dauerhaft trocken.

Bekannte Binnen- oder Regenschattenwüsten sind die Wüste Gobi (China, Mongolei) und die Taklamakan-Wüste (China). Auch das Great Bassin (USA) zählt zu diese zu Wüstenart.

Küsten- und Nebelwüsten

Im Bereich der Wendekreise existiert noch ein ganz besonderer Wüstentyp: die Küstenwüste. Diese Wüsten sind relativ selten, da ihre Entstehung das Zusammenspiel eines warmen, landabgewandten Passatwindes und einer kalten Meeresströmung erfordert. Deswegen befinden sich diese Wüsten auch an den Westküsten südlich des Äquators.

Küstenwüsten sind eine Folge kalter Meeresströmungen aus den Polargebieten. Diese bewirken vor den Westküsten, dass sich die auf das Land zuwehenden Winde rasch abkühlen und noch über dem Meer abregnen. Die in diesen Luftmassen enthaltene Luftfeuchtigkeit kondensiert und die relative Luftfeuchtigkeit steigt. Deswegen bilden sich Wolken. Jedoch haben diese Wolken bereits so viel Wärme verloren, dass sie nicht mehr aufsteigen können. Es entsteht eine stabile Schichtung, die wir als Nebel kennen .Kommen diese Luftmassen nun in die Wüste, heizen sie sich rasch auf und ihre relative Luftfeuchtigkeit sinkt. Dies führt dazu, dass sich diese Wolken auflösen.

Die bekanntesten Küstenwüsten sind die Namib (Angola, Namibia) und die Atacama-Wüste (Chile), die zusätzlich im Regenschatten der Anden liegt.

Wüstenarten nach Oberfläche und geomorphologischen Merkmalen

Trockenwüsten lassen sich aber nicht nur nach klimatischen Gesichtspunkten, sondern auch nach der Beschaffenheit und Entstehung ihrer Oberfläche unterscheiden. Die Sahara ist die größte Trockenwüste der Welt. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von rund 8,6 Millionen Quadratkilometer. Jedoch entfallen davon nur etwa 20 Prozent auf die Sandwüste. Auf der übrigen Fläche erstrecken sich andere Wüstenarten.

Steinwüste

Die Oberfläche der Steinwüste ist mit kantigem Geröll übersät. Die Gesteinsbrocken sind das Ergebnis einer Jahrmillionen langen Verwitterung. Sie wird durch die hohen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht verursacht. Dabei heizt die Sonne tagsüber die Gesteine stark auf. Sie dehnen sich durch diese Erwärmung aus. Allerdings fallen nachts die Temperaturen rapide ab und das Gestein zieht sich wieder zusammen. Die permanente Veränderung macht das Gestein allmählich so spröde, dass es irgendwann auseinander bricht. Diesen natürlichen Zerfallsprozess nennt man thermische Verwitterung oder auch Insolationsverwitterung.

Neben der thermischen Verwitterung gibt es eine zweite Form des natürlichen Zersetzungsprozesses von Gesteinen. Sie heißt aolische Verwitterung und wird auch als Korrasion oder Windabrasion bezeichnet. Dahinter verbirgt sich dass kontinuierliche Abschleifen großer Gesteinsbrocken durch die vom Wind transportierten Sandkörner. Durch diese Verwitterung entstehen bizarre Felsformationen und Rillen.

steinwueste in der Sahara, Marokko

Steinwüste in der marokkanischen Sahara

Steinwüsten sind sehr verbreitet. In der Sahara macht diese Wüstenart etwa 70 Prozent der gesamten Fläche aus. Die größte Steinwüste der Welt ist die sogenannte Hammada, eine Geröllwüste in der Sahara, die man in Marokko und Algerien vorfindet. Diese Geröllfelder sind außerhalb der Pisten selbst mit Geländewagen oder Dromedaren nur schwer passierbar.

Kieswüste

Andere Teile der Sahara sind Kieswüsten. Sie entstehen einerseits durch die fortschreitende Verwitterung von Stein- oder Felswüsten in immer kleinere Teile. Andererseits kann ihr Ursprung auch in Kiesablagerungen im Vorfeld von Gletschern liegen. Wie der Name vermuten lässt, besteht die Oberfläche von Kieswüsten aus kleinen, dicht zusammenliegenden Kieseln.

Kieswüsten sind am Rand von Steinwüsten wie der Hammada oder zum Beispiel in der Ostsahara verbreitet.

Kieswüste am Rand der Hamada in Marokko

In Marokko gehen Kieswüste, Hammada und Sandwüste ineinander über (Foto: Riads Marrakesch)

Sandwüste

Wie entsteht eine Sandwüste? Gibt man den natürlichen Erosionsprozessen noch mehr Zeit, verwandelt sich eine Kieswüste irgendwann in eine Sandwüste. Weltweit sind zwanzig Prozent aller Wüstengebiete von Sandwüsten bedeckt. Ihre Oberfläche besteht überwiegend aus Quarzsand. Wenn dieser nicht durch die Erosion einer Kieswüste entstanden ist, so wurde er vom Wind aus einer anderen Region in die Sandwüste transportiert.

Der Wind formt aus Sandwüsten die vielfältigsten Dünenformen. Sie erheben sich majestätisch in den Himmel. Solche Sanddünen bleiben nicht am selben Ort, sondern wandern windbedingt bis zu 20 Meter pro Jahr. Die weltweit größte Sandwüste ist die Rub al Kahli in Saudi Arabien. Von Europa aus betrachtet ist die dichteste wirklich große Sandwüste die Sahara.

Sanddünen in Marokko Wüste Erg Chegaga

Sandwüste am Erg Chegaga in der marokkanischen Sahara (Foto: Riads Marrakesch)

Salzwüste

Salzwüsten sind die lebensfeindlichsten Wüsten. Sie entstehen in ariden, abflusslosen Gegenden mit hoher Verdunstung. Ihre Oberfläche setzt sich aus einer bis zu 30m dicken Salzkruste zusammen, die die darunterliegenden Sumpffelder bedeckt. Das Salz dieser sogenannten Chotts wurde zuvor meistens aus den umliegenden Bergen ausgeschwemmt.

Wegen der geringen Niederschläge wird diese Bodenart weniger start ausgewaschen als andere Böden. Aus diesem Grund ist ihr Salzgehalt deutlich höher als in unseren Breiten und das Salz unterdrückt nahezu jegliches Pflanzenwachstum. Sehr viele Salzwüsten liegen im Iran und Zentralasien.

Chott el Djerid, Sahara Tunesien

Das Chott El Djerid in Tunesien ist der größte Salzsee in der Sahara (Foto: Jerzy Strzelecki, CC BY 3.0)

Wüste als Lebensraum

Die Hitze und vor allem die Trockenheit in der Wüste stellt Pflanzen und Tiere, aber natürlich auch Menschen, vor hohe Herausforderungen. Sie sind gezwungen, sich an das widrige Klima anzupassen. Dennoch beheimatet die Wüste einige erstaunlich gut angepasste Überlebenskünstler aus dem Pflanzen- und Tierreich.

Es regnet äußerst selten, aber wenn, dann mitunter sehr heftig. Der Regen hat in der Wüste etwas Magisches, weil er ja dort eigentlich nicht hingehört. Mit viel Glück blüht die Landschaft danach auf und man wird der Pflanzen gewahr, die man vorher übersehen hat. Auch wenn die üppige Wasserversorgung nur von sehr kurzer Dauer sein wird.

Nach einem Starkregen in der Sahara

Nach einem Starkregen am Rand der Sandwüste Erg Chegaga in der Sahara (Foto: Riads Marrakesch, 2004)

Flora und Vegetation

Von allen Wüstenflächen ist nur etwa ein Viertel überhaupt bewachsen. Die vorhandene Vegetation wird durch an Trockenheit oder an den Salzgehalt des Bodens angepasste Sträucher, Gräser und einige tiefwurzelnde Bäume bestimmt. Aufgrund der spärlichen Vegetation haben die Böden einen sehr geringen Anteil an organischem Material wie Laub oder abgestorbenen Pflanzenteilen. Daher existiert eigentlich keine Humusschicht.

Manche Pflanzen haben sich an dieses Klima angepasst und überleben auch während äußerst langer Dürreperioden. In der Küsten- und Nebelwüste Namib wächst zum Beispiel die Welwitschia-Pflanze, die sich über die hohe Feuchtigkeit der Nebelschwaden mit Wasser versorgen kann. Auch der Nara-Strauch hat beeindruckende Techniken, um mit dem Wassermangel und dem humuslosen Boden umzugehen.

Pflanzen in der Sandwüste in der Sahara (Marokko)

Sträucher und kleine Bäume in der Sandwüste am Erg Chegaga, Marokko (Foto: Riads Marrakesch)

Fauna

In vielen Wüsten der Welt leben trotz der vermeintlich lebensfeindlichen Bedingungen verschiedene Säugetierarten, zum Beispiel Gazellen, Kamele, Wüstenfüchse oder Springmäuse. In den ariden Gebieten kommen zudem erstaunlich viele kleine Reptilien und Gliederfüßer wie Insekten und Skorpione vor.

Solche Tiere haben sich an die heißen Oberflächen­temperaturen, die tagsüber in der Sandwüste vorherrschen, angepasst. So haben bestimmte Insekten zum Beispiel außergewöhnlich lange Stelzbeine, um sich auch tagsüber auf dem heißen Sand bewegen zu können. Andere Arten benötigen kaum Wasser oder können wie Kamele viel Flüssigkeit speichern.

Dromedare in der Sahara, Marokko

Sie sind mit ihrem Wasserspeicher gut an die Trockenheit angepasst: Dromedare in der Sandwüste, Marokko (Foto: Riads Marrakesch)

Ausbreitung der Wüste und Desertifikation

Wissenschaftler beobachten weltweit eine zunehmende Ausdehnung der Wüsten um mehrere tausend Quadratkilometer; wohlgemerkt pro Jahr. Sie prognostizieren, dass rund ein Drittel aller landwirtschaftlich nutzbarer Flächen und etwa eine Milliarde Menschen von der sogenannten Desertifikation bedroht sind. Betroffene Regionen sind vor allem die Sahelzone sowie Teile Südafrikas, Südeuropas, Zentralasiens, Australiens und des amerikanischen Kontinents. Eine der Ursachen für die Desertifikation ist der Klimawandel. Jedoch verstärkt und beschleunigt der Mensch dieses Problem zusätzlich.

Angetrieben von steigenden Bevölkerungszahlen und größerem Bedarf an Nahrungsmitteln werdem die wenigen fruchtbaren Böden häufig falsch oder übermäßig bewässert. Die Folge ist ein um so stärkeres Absinken des Grundwasserspiegels, in dessen Folge die Böden allmählich versalzen. Die ohnehin kärgliche Vegetation wird durch Überweidung zerstört. Zudem werden weltweit Wälder zur Erschließung neuer Ackerflächen gerodet und die Baumbestände vernichtet. Die dadurch bedingte Verschlechterung des Mikroklimas hat wiederum negative Auswirkungen auf die Fähigkeit der Böden, Wasser aufzunehmen. Die Verwüstung nimmt ihren Lauf.

Die 10 größten Sandwüsten der Welt

Eine Sandwüste mit malerischen Dünen ist oft das erste, an das wir beim Wort Wüste denken. Dabei sind weltweit nur etwa 20 Prozent aller Wüsten mit dem feinen Quarzsand bedeckt. Das hier sind die zehn größten Sandwüsten der Welt.

Rub al-Chali

Die Wüste Rub al-Chali gilt als die größte Sandwüste der Welt. Sie liegt in Saudi-Arabien, dehnt sich aber auch in die Nachbarländer Jemen, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate aus. Die Wüste bedeckt eine Fläche von 680.000 Quadratkilometern und besteht weitestgehend aus Sanddünen. Diese können bis zu 300 Meter hoch werden.

Pro Jahr fallen in höchstens 50mm Niederschlag. Deswegen zählt sie zu den trockensten Sandwüsten der Welt. Der bisher gemessene Temperaturrekord liegt bei 56 °С.

Die größte Sandwüste der Welt: Rub al-Kali

Die Rub al-Kali ist die größte Sandwüste der Welt (Foto: Tanja Cotoaga via Unsplash)

Taklamakan

Die Taklamakan im Nordosten Chinas wird nicht ohne Grund „Wüste ohne Wiederkehr“ genannt. Sie ist die zweitgrößte Sandwüste der Welt und umfasst eine Dünenlandschaft von rund 340.000 Quadratkilometern. Diese Dünen erreichen Höhen von über 300 Metern und wandern aufgrund der starken Winde beträchtlich.

Die Sandwüste Taklamakan in China ist größer als die Sahara

Die große Sandwüste Taklamakan in China (Foto: Aftab Uzzaman via Flickr,CC BY-NC 2.0)

Sahara

Die Sahara (arabisch: Wüste) ist mit mehr als neun Millionen Quadratkilometern die größte Trockenwüste der Welt. Sie reicht vom Atlantik bis zum Roten Meer, und vom Mittelmeer bis in den Sudan. Dabei erstreckt sich die Wüste über die folgenden Länder: Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Westsahara, Niger, Mauretanien, Mali, Tschad sowie Republik Sudan.

Die größte Sandwüste der Welt ist die Sahara jedoch nicht ganz. Der Grund dafür ist, dass die 2,2 Millionen Quadratkilometer Sandwüste kein zusammenhängendes Gebiet darstellen, sondern von großflächigen Geröll- und Kieswüsten wie der Hammada unterbrochen wird. Zahlreiche, zum Teil über 3000 Meter hohe Gebirgszüge, machen die größte Wüste der Welt in vielen Regionen unpassierbar. Die Sahara wächst jährlich um 5-10 km nach Süden.

Sandwüste Marokko Erg Chegaga

Sandwüste in der Sahara: Erg Chegaga, Marokko (Foto: Riads Marrakesch)

Wüstenabenteuer in Marokko

Ein Aufenthalt in der Wüste ist eine unbeschreibliche Erfahrung, die du nicht mehr vergessen wirst.  Marokko ist hierfür das einfachste und kostengünstigste Reiseziel, um selbst mal auf einer Sanddüne zu sitzen und sich vom Sonnenuntergang den Atem rauben zu lassen.

Wirklich interessant ist, dass du in Marokko Wüste in all ihren Formen des subtropischen Types erleben kannst, also Stein-, Kies-, Sand- und Salzwüste. Mit dem Erg Chebbi und dem Erg Chegaga gibt es dort zwei große Sandwüsten. Falls du dir Gedanken darüber machst, ob  in Marokko Wüste gefährliche Gebiete sind, kann man Entwarnung geben. Es gibt in den Sandwüsten Marokkos keine Probleme mit Sicherheit.

Wenn du einerseits ganz sicher gehen willst und andererseits kein eigenes Fahrzeug oder einen Mietwagen hast, kannst du an einer organisierten Tour in die Wüste teilnehmen. Solche Touren gehen über mehrere Tage und beginnen meistens in Marrakesch. Die Dünen liegen je nachdem, in welche Sandwüste du willst, etwa 8-10 Stunden Autofahrt von Marrakesch entfernt. Die Übernachtung in einem Wüstencamp rundet das unvergessliche Erlebnis ab.

Erg ChebbiErg Chegaga (Mein Tipp)Erg Chebbi Offroad
Dauer3 Tage3 Tage4 Tage
SehenswürdigkeitenAit Benhaddou, Dadès-Tal, Todra-Schlucht, Erg ChebbiAit Benhaddou, Ouarzazate, Zagora, Erg ChegagaAit Benhaddou, Atlas-Filmstudios, Kasbah Amerhidil, Dadès-Tal, Todra-Schlucht, Erg Chebbi, Draâ-Tal, Kasbah Taourirt
Besondere HinweiseÜbernachtung im Wüstencamp, Kameltrekking, GruppentourÜbernachtung in 2 Wüstencamps, Kameltrekking, Gruppentour, GeländewagenPrivate Offroadtour, 2 Übernachtungen im Wüstencamp, Kameltrekking
Preis 1 Person110 EUR185 EUR435 EUR
Bewertung
Reviewreview erg chebbiTour-Review Erg Chegaga
Buchung

Kalahari

Die Kalahari liegt größtenteils in Botswana und Namibia. Sie nimmt eine Gesamtfläche von rund einer Million Quadratkilometer ein und ist größtenteils eine Trockensavanne, die wegen des hohen Sandaufkommen als Wüste bezeichnet wird. Die Größe der reinen Sandwüste liegt bei etwa 320.000 km².

Tiere in der Sandwüste Kalahari

Tiere in der Sandwüste Kalahari (Foto: Gregory Brown via Unsplash)

Victoria-Wüste

Die große Australische Wüste besteht streng genommen aus vier Teilwüsten: der Großen Victoriawüste, der Gibsonwüste, der Großen Sandwüste und der Tanamiwüste. Zusammen nehmen die vier Wüsten mehr als drei Viertel der gesamten Fläche Australiens ein.

Im Südwesten liegt die große Victoria-Wüste mit vielen Sand- und Wanderdünen. Ihre Gesamtfläche beträgt fast 300.000 km². Sie ist damit etwa genau so groß wie Deutschland. In der Victoria-Wüste fallsn pro Jahr etwa 150-220 mm Niederschlag. Ein besonderes Highlight sind die halbmondförmigen Dünen aus Lehm.

Great Victoria Desert

Victoria-Wüste in Australien (Foto: Martin Snicer, CC BY-ND 2.0)

Alxa oder Alashan

Streng genommen ist die Wüste Gobi gar keine Wüste, sondern eher eine Halbwüste oder Wüstensteppe. Sie liegt in Zentralasien und erstreckt sich über den südlichen Teil der Mongolei und die nördlichen Regionen der Volksrepublik China. Die Gobi ist die nördlichste Wüste der Welt und liegt in einer kontinentalen Klimazone mit extremen Temperaturschwankungen. Nur drei Prozent der riesigen Gebiete bestehen aus Sand, der Rest aus überwiegend kahlen Felsformationen.

Zur Wüste Gobi gehört die Alxa oder Alashan. Die etwa 260.000 km² große Sandwüste mit bis zu 520 m hohen Dünen liegt in der inneren Mongolei. Klimatisch betrachtet handelt es sich hierbei um eine Regenschatten- und Kontinentalwüste mit extremen Temperaturschwankungen zwischen 30ºC und -40ºC. Pro Jahr fallen in der Alxa-Wüste nur durchschnittlich 30 mm Niederschlag.

Die Sandwüste Alxa ist Teil der Wüste Gobi

Die Sandwüste Alxa ist Teil der Wüste Gobi (Foto: Jun Gao via Unsplash)

Syrische Wüste

Die Syrische Wüste gilt insgesamt klimatisch als Wüstensteppe und ähnelt den Wüsten Nordafrikas. Die Wüste bedeckt ungefähr zwei Drittel von Syrien. Die etwa 140.000 km² große Sandwüste Al-Bādiya erstreckt sich auch über Teile von Jordanien und dem Irak.

Syrische Wüste Al-Badiya

Die syrische Wüste Al-Badiya (Foto: Alex’s Anderwelt via Flickr, CC BY-NC-ND 2.0)

Great Basin

Das Great Basin in der Sierra Nevada Range (USA) im Wesen der Rocky Mountains gilt als sogenannte „kalte Wüste“. Pro Jahr fallen dort nur 150-300 mm Niederschlag, oft als Schnee.

Das Große Becken besteht aus rund 100 Teilbecken oder Tälern. Es wird von steppenhaften Gebieten geprägt, die von Stein- und Sandwüsten, sowie meist trocken liegenden Flussläufen und Canyons gekennzeichnet sind. Die reine Sandwüste des Great Basin erstreckt sich auf circa 120.000 km². Damit ist es die siebtgrößte Sandwüste der Welt.

Sandwüste Nevada Colorado

Sandwüste im Großen Becken, USA (Foto: via Flickr, Grant Matthews, CC BY-NC-ND 2.0)

Chihuahua-Wüste (Mexico)

Die Chihuahua-Wüste ist eine Regenschattenwüste im Grenzgebiet der USA und Mexiko. Das Wüstenbecken wird von mehreren kleineren Gebirgsreihen unterbrochen und hat eine Fläche von über 500.000 km². Jedoch bedeckt die reine Sandwüste nur ungefähr ein Fünftel dieser Fläche. Ein Highlight der Chihuahua-Wüste ist das White Sands Monumental in New Mexico, eine bizarre Landschaft aus Gipskristallen.

White Sands Monument in New Mexico,

 Gräser in den White Sands in New Mexico (Foto: The Explorographer via Flickr, CC BY-NC-ND 2.0)

Karakum

Die etwa 400.000 km² große Wüste Karakum befindet sich in Zentralasien und bedeckt den Großteil Turkmenistans sowie einen kleinen Teil von Usbekistan. Die reine Sandwüste umfasst dabei eine Fläche von ungefähr 100.00 km². Die Karakum ist eine sehr trockene Kontinentalwüste, die von warmen Sommern und extrem kalten Wintern geprägt ist.

Wüste Karakum in Turkmenistan

Karakum-Wüste in Turkmenistan (Foto: David Stanley via Flickr ,CC BY-NC 2.0)

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert