Wüstentour von Marrakesch nach Erg Chegaga

Drei Tage Wüstensafari von Marrakesch zum Erg Chegaga. Auf dieser organisierten Tour tauchst du in die vielfältige Landschaft Südmarokkos ein und verbringst zwei Nächte in der Sahara. Doch Vorsicht: Hier lauert ein potenzieller Urlaubshöhepunkt.

Ein Ausflug in die Wüste steht bei vielen Leuten, die zum ersten Mal nach Marokko reisen, ganz oben auf der Reisewunschliste. Kein Wunder, denn die Sanddünen, der unverstellte Horizont, das Nichts, die Stille und der Sternenhimmel sind zusammen eine unvergessliche Erfahrung. In Marokko gibt es zwei große Sandwüstengebiete. Das Ziel der Tour, die ich in diesem Beitrag beschreibe, sind die ausgedehnten Sanddünen von Erg Chegaga. Sie erstrecken sich auf über 150 km². Schon auf dem Weg dorthin kannst du dich satt sehen an den überwältigenden Landschaftsformen, die Südmarokko zu bieten hat.

Erg Chegaga Marokko

Sanddünen von Erg Chegaga

Auf dem Weg nach Erg Chegaga: Atlasgebirge, Ait Benhaddou und Zagora

Je nachdem, wo du in Marrakesch wohnst, wirst du entweder abgeholt oder begibst dich morgens zum Treffpunkt am Djemaa el Fna. Die Tour wird in einer kleinen Gruppe (max. 16 Personen) durchgeführt. Zunächst überqueren wir in einem Minibus über den Tizi n’Tichka-Pass das Atlasgebirge. Schon dieses Teilstück ist grandios. Nach nur einer Stunde Fahrt habe ich das Gefühl, in einem anderen Land zu sein. So groß ist der Unterschied zu Marrakesch, so atemberaubend das Panorama der Berge. Noch beeindruckender ist der zweistündige Aufenthalt in Ait Benhaddou. Das Ksar gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und diente als Kulisse für zahlreiche große Filmproduktionen, zum Beispiel Babel, Game of Thrones oder Gladiator.

Ait Benhaddou Marokko

Das Ksar Ait Benhaddou liegt auf dem Weg von Marrakesch nach Erg Chegaga

Über Ouarzazate geht es weiter in die Oasenstadt Zagora. Ab hier reiten wir eine gute Stunde auf dem Dromedar in das erste Wüstencamp, das sich neben ein paar kleineren Sanddünen befindet. Das Camp ist gemütlich und relativ komfortabel. Wir übernachten dort in einem wohnlich ausgestatteten Zelt, das wir natürlich für uns alleine haben. Damit wir den Sonnenaufgang vom nahe gelegenen Berg aus genießen können, beginnt der nächste Tag sehr früh. Aber das zeitige Aufstehen wird mit einem Spektakulären Sonnenaufgang belohnt. Nach dem Frühstück reiten wir mit deiner Gruppe wieder auf dem Dromedar zurück nach Zagora.

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Im Geländewagen durch die Dünen

Die Tour nach Erg Chegaga geht nun im komfortablen Geländewagen weiter. In Tamegroute erfahren wir mehr über die Herstellung von Keramik. Der Ort ist spätestens seit der arte-Doku Die Farben Marokkos für seine grünen Töpferarbeiten berühmt. Nach dem Besuch des Ortes fahren wir weiter in Richtung Erg Chegaga.

Kurz hinter M’Hamid endet die Straße. Ein Schild weist darauf hin, dass ab hier die Wüste beginnt. Wer weiterfährt, sollte der eigenen Sicherheit wegen angemessen ausgerüstet sein. Hier beginnt nun das eigentliche Wüstenabenteuer. Die Piste führt quer durch das Dünengebiet und ist stellenweise kaum mehr zu erkennen. Der Sand verlangt dem Fahrer höchste Konzentration ab. In langsamer Geschwindigkeit gleitet der Geländewagen durch eine atemberaubende Szenerie aus Sonne und Sand.

Im Jeep nach Erg Chegaga

Am zweiten Tag der Wüstentour steigst du von Minibus auf Geländewagen um

Die zweite Nacht verbringen wir in einem von Sanddünen umgebenen Wüstencamp. Dieser Ort ist ungleich bezaubernder als das erste Wüstenbiwak. Denn hier sind wir wirklich allein im Nirgendwo; umgeben von der fabelhaften Kulisse der Sanddünen.

Auch der dritte Tag beginnt mit einem zeitigen Frühstück, denn wir wollen rechtzeitig den Heimweg in Angriff nehmen. Zunächst fahren wir im Geländewagen durch die Sanddünen, dann ab Zagora wieder im Minibus. Der letzte ausgedehnte Zwischenstopp findet in Ouarzazate statt. Dort besichtigen wir zusammen mit einem Stadtführer die Kasbah Taouirt. Danach geht es zügig weiter über das Atlasgebirge. Die Tour endet schließlich am späten Nachmittag in Marrakesch.

Organisation, Essen, Unterkunft

Unterwegs merkst du schnell, dass diese Tour sehr professionell organisiert ist. Alle Abläufe sind bestens aufeinander abgestimmt. Das ist keine Selbstverständlichkeit angesichts der vielen unterschiedlichen Fahrer, Fahrzeuge und Crews in den drei Wüstencamps, die alle in das Gelingen dieser Tour involviert sind. Die Reiseleiter sprechen gut Französisch und passabel Englisch. Sie sind immer ansprechbar und kümmern sich, wenn du Fragen hast. Die Fahrer fahren professionell und haben einen sicheren Fahrstil.

Letzter Punkt sind die Mahlzeiten und die Unterbringung. Die warmen Gerichte, die in den Wüstencamps serviert wurden, schmeckten allesamt hervorragend. Ähnlich positiv fällt auch mein Urteil über die Unterkunft aus. Die befestigen Zelte nahe Zagora und Erg Chegaga sind sehr gemütlich eingerichtet. Sie verfügen über feste Betten. Auf dem Boden liegen Teppiche. In den Wüstencamps wird dir und deiner Begleitung ein eigenes Zelt zugewiesen, dass dir nachts Privatsphäre garantiert.

Wüstencamp Erg Chegaga Marokko

Übernachtung in einem Wüstencamp am im Chegaga

Die Route der Wüstentour nach Erg Chegaga im Überblick

1. Tag

  • Abfahrt Marrakesch (Minibus)
  • UNESCO-Weltkulturerbe Ait Benhaddou, Mittagessen (2 Stunden)
  • Ouarzazate
  • Zagora
  • Kamelritt zum Wüstencamp in den Sonnenuntergang
  • Übernachtung im Wüstenbiwak

2. Tag

  • Frühstück im Wüstencamp
  • Kamelritt nach Zagora
  • Umstieg auf Geländewagen
  • Tamegroute (Moschee, Töpferarbeiten, islamische Bibliothek)
  • Erg Chegaga, Mittagessen im Wüstencamp
  • Weiterfahrt in ein drittes Camp mit Übernachtung

3. Tag

  • Frühstück
  • Fahrt bis Zagora (im Geländewagen)
  • Ouarzazate, Führung Kasbah Taourirt (Minibus)
  • Mittagessen im Atlasgebirge
  • Ankunft in Marrakesch

Wüstensafari nach Erg Chegaga: Hinweise und Empfehlungen

Hinweise zum Gepäck

Ich empfehle dir, auf diese Wüstentour zum Erg Chegaga so wenig Gepäck wie möglich mitzunehmen. Der Grund dafür ist, dass du dein Gepäck am ersten Abend auf dem Dromedar unterbringen musst. Der Minibus fährt nicht zum Camp. Idealerweise hast du einen Tagesrucksack, in dem du deine Kamera, eine Taschenlampe, Wasser, Handtuch, Sonnencreme, Hygieneartikel und je nach Jahreszeit einen warmen Pullover einpacken kannst. Außerdem würde ich dir raten, einen leichten Schlafsack mitzunehmen.

Beste Reisezeit

Die Tour wird zwar ganzjährig angeboten, aber ich würde im Juli oder August eher drei Tage im Atlasgebirge wandern gehen als im Hochsommer in Erg Chegaga gegrillt zu werden. Du kannst es zwar auch während dieser Jahreszeit dort irgendwie aushalten, aber in der übrigen Zeit zwischen September und Juni ist das Wetter in der Wüste wirklich angenehmer als im Sommer. Solltest du in den Wintermonaten in die Wüste fahren, so bedenke bitte, dass es dann nachts wiederum relativ kühl werden kann und du mindestens einen Pullover benötigst.

Auf dem Weg in die marokkanische Sahara

Sonnenaufgang in der Nähe von Zagora

Buchung

Die Wüstensafari von Marrakesch nach Erg Chegaga kann über Getyourguide gebucht werden. Im Buchungsverlauf kannst du optional deine Hoteladresse für die Abholung in Marrakesch angeben. Du kannst das aber auch später machen, wenn sich die Reiseagentur nach der Buchung mit weiteren Informationen bei dir meldet.

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Fazit: Die Tour zum Erg Chegaga ist ein echtes Urlaubshighlight!

Die Tour zu den Sanddünen von Erg Chegaga ist auf jeden Fall ein absolutes Urlaubshighlight. Grandios ist allein schon die Fahrt durch sich ständig verändernden Landschaften Südmarokkos. Das beeindruckende Naturschauspiel wird dein Bild von Marokko um Eindrücke erweitern, die du in Städten wie Marrakesch oder Agadir nicht gewinnen kannst. Der Höhepunkt der Tour ist definitiv der zweite Tag, an dem du im Geländewagen durch die Dünen von Erg Chegaga fährst und schließlich das Wüstencamp erreichst. Diese Nacht unter dem Sternenhimmel der Sahara war einfach nur phänomenal.

(Alle Fotos: Riads Marrakesch)

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