Erg Chebbi

Erg Chebbi im Südosten Marokkos zählt zu den eindrucksvollsten Dünenlandschaften der Sahara. Die goldenen Sandberge erheben sich unvermittelt aus einer Landschaft, die sonst vor allem von karger Steinwüste geprägt ist. Besonders im Morgen- und Abendlicht bieten die Sandberge ein farbintensives Schauspiel, wenn der Wind feine Strukturen in die Hänge zeichnet und die Sonne die Dünen in kräftigem Orange, Rot und Gold erstrahlen lässt.

Die Dünen des Erg Chebbi erstrecken sich über eine Länge von rund 22 Kilometern und eine Breite von bis zu fünf Kilometern. Einige Sandberge ragen bis zu 150 Meter in die Höhe und übertreffen damit vieles, was Besucher von anderen Wüstenlandschaften kennen.

Geographische Lage und Umgebung von Erg Chebbi

Erg Chebbi liegt direkt am Rand des Oasendorfs Merzouga, nur wenige Kilometer von der algerischen Grenze entfernt. Die Region war über Jahrhunderte ein wichtiger Haltepunkt für Karawanen, die Salz, Gewürze oder Stoffe durch die Sahara transportierten.

Trotz der trockenen Bedingungen ist die Umgebung keineswegs leblos. Dank alter Bewässerungssysteme, den sogenannten Foggaras, gedeihen in den Oasen Dattelpalmen, Getreide und Gemüse. Nach seltenen Regenfällen überzieht ein grüner Schimmer kurzzeitig die Wüste, und im saisonalen See „Dayet Srji“ sammeln sich sogar Flamingos und andere Zugvögel. In den Nächten hallen Grillenzirpen und das Rascheln von Insekten durch die Stille, während sich bei Tageslicht Wüstenfüchse, Echsen oder Raubvögel blicken lassen.

Wüstentouren nach Erg Chebbi

Für die meisten Reisenden, die zum ersten Mal die Sahara erleben möchten, ist Erg Chebbi die perfekte Wahl, da das Gebiet gut zugänglich und touristisch erschlossen ist. Im Gegensatz zu Erg Chegaga, das nur mit Geländewagen erreichbar ist, lässt sich Erg Chebbi auch bis Merzouga mit dem eigenen Mietwagen ansteuern.

Organisierte Touren zum Erg Chebbi

Viele Reisende erreichen den Erg Chebbi im Rahmen einer organisierten Tour. Der große Vorteil liegt in der Zeit: In zwei bis drei Tagen bekommst du eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Eindrücken, die du mit eigener Anreise in derselben Spanne nicht erleben könntest.

Touren ab Marrakesch

In drei Tagen führt dich die Reise von der belebten Königsstadt über das Atlasgebirge und die Kasbah von Aït Ben Haddou bis in die Wüste. Häufig stehen auch Stopps in Ouarzazate sowie in den Schluchten von Dades und Todra auf dem Programm.

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Touren ab Fès

Da die Anfahrt kürzer ist, lassen sich diese Touren in zwei Tagen durchführen. Die Strecke führt durch das Mittlere Atlasgebirge mit Stationen in Ifrane, Midelt oder Erfoud.

Touren zwischen Marrakesch und Fès

Ideal für dich, wenn du ohnehin zwischen beiden Städten reist. Die Wüste wird so zu einem besonderen Zwischenstopp, ohne dass du umkehren musst.

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Eigene Anreise nach Merzouga

Wenn du lieber individuell unterwegs bist, kannst du mit dem Mietwagen, dem Fernbus oder einem Grand Taxi nach Merzouga fahren. Das Dorf liegt direkt am Dünenrand und bietet zahlreiche Unterkünfte – vom einfachen Gästehaus bis zum komfortablen Wüstenhotel. Von dort lassen sich Kamelritte zum Sonnenuntergang, Ausflüge mit dem Geländewagen tief in die Dünen oder Übernachtungen in Wüstencamps problemlos organisieren.

Die Camps reichen von einfachen Zelten mit gemeinschaftlichen Bereichen bis hin zu luxuriösen Anlagen mit privaten Bädern und stilvoller Einrichtung. Was alle gemeinsam haben, ist das Erlebnis einer Nacht unter dem Sternenhimmel, weit entfernt vom Alltagslärm.

  • Kasbah Azalay: Eine charmante, traditionelle Kasbah am Rande der Wüste, die den idealen Ausgangspunkt für Kameltouren und Ausflüge in die Dünen bildet (Booking.com).
  • Kanz Erremal: Dieses Hotel im Kasbah-Stil liegt direkt an den Dünen und bietet mit seinem Pool eine willkommene Erfrischung nach einem Tag in der Wüste (Booking.com).
  • Merzouga Luxury Desert Camp: Für ein besonderes Erlebnis bieten diese Camps geräumige, komfortable Zelte mit privaten Badezimmern und beinhalten oft einen Kamelritt zum Sonnenuntergang sowie ein Abendessen unter dem Sternenhimmel (Booking.com).
Wüstencamp Erg Chegaga Marokko
Wüstencamp in Marokko (Foto: Riads Marrakesch)

Klima und beste Reisezeit für Erg Chebbi

Obwohl eine Wüstentour ganzjährig möglich ist, gibt es bestimmte Monate, die sich für einen Besuch besonders eignen.

Das Klima am Erg Chebbi ist extrem und sollte bei deiner Planung unbedingt berücksichtigt werden. Regen fällt nur selten, während die Temperaturen zwischen Tag und Nacht sehr stark variieren.

  • Frühling (März bis Mai): Angenehme Temperaturen um 25 °C am Tag und kühle, aber nicht eisige Nächte. Beste Zeit für Aktivitäten wie Kamelreiten, Sandboarding oder Wanderungen in den Dünen.
  • Sommer (Juni bis August): Tagsüber steigt das Thermometer regelmäßig über 40 °C, Spitzenwerte von 45 °C sind keine Seltenheit. Touren sind möglich, erfordern aber eine Anpassung an die Hitze und häufige Pausen.
  • Herbst (September bis November): Vergleichbar mit dem Frühling, aber oft etwas stabiler im Wetter. Viele Besucher bevorzugen diese Monate wegen des klaren Himmels und der guten Bedingungen für Fotografie.
  • Winter (Dezember bis Februar): Tagsüber mild mit 15–20 °C, nachts kann es frostig werden. Für Übernachtungen im Camp solltest du unbedingt warme Kleidung dabei haben.

Fazit zu Erg Chebbi

Erg Chebbi bei Merzouga ist ein Ort, der die ganze Faszination der Sahara in sich vereint: hohe Sanddünen im Wechselspiel von Licht und Wind, wunderschöne Dattelpalmen-Oasen mit jahrhundertealter nomadischer Kultur und vielfältige Möglichkeiten, die Wüste zu erleben. Ob auf einer organisierten Rundreise oder mit eigener Anreise – das Dünenmeer ist eines der unvergesslichsten Ziele in Marokko.

Tipps zu Touren, Ausrüstung und Kleidung findest du auf der Seite über Wüstentouren in Marokko.