Das Coronavirus in Marokko: Aktuelle Zahlen und Informationen

Die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus verunsichert weltweit viele Menschen. Täglich kommen in einigen Ländern Europas wie Italien, Frankreich oder Deutschland hunderte neue Fälle hinzu. Dagegen konnte sich Corona in Marokko bislang noch nicht so schnell verbreiten.

Stand: 01.03.2022

Fälle des Coronavirus in Marokko

(Quelle: Worldometers)

Updates

  • alle Flüge von und nach Deutschland, Österreich, Schweiz, Ägypten, Bahrein, Belgien, Brasilien, Dänemark, Griechenland, Jordanien, Kanada, Libanon, Mali, Mauretanien, Niederlande, Niger, Norwegen, Oman, Portugal, Schweden, Senegal, Tschad, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate eingestellt (14.03.2020)
  • alle Flüge von und nach Frankreich und Algerien eingestellt (13.03.2020)
  • alle Fährverbindungen von und nach Spanien eingestellt (12.03.2020)
  • alle Flüge von und nach Italien eingestellt (09.03.2020)

Update 17.03.2020

Die Botschaft in Rabat teilt mit, dass die Ausreise über Ceuta nicht mehr möglich sei. Dennoch fänden weiterhin Ausreiseflüge nach Europa statt. Die Botschaft ruft bei Facebook dazu auf, sich bei den jeweiligen Fluggesellschaften zu informieren und gegebenenfalls in diese Flüge einzubuchen. Die Botschaft Rabat hat einen Krisenstab eingerichtet. Der Krisenstab ist ab sofort täglich von 08:00 bis 20:00 unter folgenden Telefonnummern erreichbar:

+212 6 59 75 39 23
+212 6 59 75 84 94
+212 6 62 16 04 41

Die Bundesregierung hat inzwischen eine Rückholaktion für festhängende Touristen gestartet und dafür insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Allein in Marokko sollen sich etwa 4000 deutsche Touristen befinden.

Update 16.03.2020

Die Lage an den Flughäfen Marokkos entspannt sich etwas. Inzwischen wurden mehrere Sonderflüge zur Rückführung europäischer Touristen zugelassen. So hätten in den letzten 24 Stunden etwa 40 Flüge nach Frankreich stattgefunden. Weitere Flüge gegen nach Deutschland, Spanien und Belgien. Bei den Flügen wird von Fall zu Fall entschieden. Auch die Grenze in die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla sei unter Vorbehalt geöffnet worden, so dass die Rückreise mit der Fähre möglich sein soll.

Update 15.03.2020

Das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft Rabat arbeiten gemeinsam mit den Reiseveranstaltern und den EU-Partnern mit Hochdruck daran, Rückreisemöglichkeiten für deutsche Staatsangehörige aus Marokko zu schaffen. Für Pauschalreisende sind die Reiseveranstalter der erste Ansprechpartner. Mit den Reiseunternehmen arbeitet das Auswärtige Amt auch daran, dass Flug- und Fährverbindungen zur Ausreise für Individualreisende verfügbar sind. Hierfür laufen Gespräche mit der marokkanischen Regierung.

Reisende werden gebeten, sich über die Website des Auswärtigen Amts und der Botschaft Rabat regelmäßig zu informieren. Telefonpools sind unter 030 / 5000-0 in Berlin und + 212 6 6114 7059 in Marokko geschaltet, allerdings muss aufgrund der enormen Zahl von Anfragen mit teils langen Wartezeiten gerechnet werden.

Update 14.03.2020

Marokko hat die Grenzen dicht gemacht. Inzwischen hat Marokko auch die Fährverbindungen nach Spanien ausgesetzt. Weiterhin wurden alle Flugverbindungen nach Deutschland, Österreich, Schweiz, Ägypten, Bahrein, Belgien, Brasilien, Dänemark, Griechenland, Jordanien, Kanada, Libanon, Mali, Mauretanien, Niederlande, Niger, Norwegen, Oman, Portugal, Schweden, Senegal, Tschad, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate gekappt.

Das Auswärtige Amt rät deutschen Touristen, die sich gegenwärtig in Marokko aufhalten, in ihren Unterkünften zu bleiben. Das Auswärtige Amt informiert mit der Sicher Reisen App über aktuelle Entwicklungen.

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich in vielen Ländern weiter aus. Betroffen sind neben Südkorea und Iran vor allem Italien, Frankreich und Deutschland. Jedoch prognostizieren Wissenschaftler die weltweite Verbreitung des Corona-Erregers und der durch ihn ausgelösten Erkrankung COVID-19.

Bislang sind noch nicht alle Eigenschaften der Krankheit genau bekannt. Der aktuelle Wissensstand basiert vor allem auf Beobachtungen in China und er verändert sich daher kontinuierlich.

Wie stark betrifft das Coronavirus Marokko?

Bisher gibt es in Marokko siebzehn positiv getestete Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Zwei Personen sind aus Italien eingereist. Eine weitere aus Frankreich. Eine 89-Jährige, die zu den ersten beiden Fällen gehört, ist am 09. März verstorben. Die Regierung hat auf die drohende Corona-Pandemie mit verstärkten Einreisekontrollen reagiert, um deren Ausbreitung zu verhindern.

Deswegen muss man der Einreise nach Marokko seit März eine Gesundheitskarte ausfüllen (Fiche Sanitaire du Passager Maroc). Das Formular erinnert an die erst 2019 abgeschaffte Einreisekarte.

Kontrolle am Flughafen in Marokko wegen Coronavirus
Flughafenkontrolle in Marokko wegen Coronavirus und der Krankheit COVID-19 (Foto: Hespress)

Verpflichtende Gesundheitskarte bei Einreise nach Marokko

Auf der Gesundheitskarte müssen die folgenden Informationen angegeben werden:

  • Vor- und Nachname
  • Adresse und Telefonnummer in Marokko
  • E-Mail-Adresse
  • Geburtsdatum
  • Passnummer und Nationalität
  • Ankunftsdatum in Marokko
  • Aufenthalt in China
  • Kontakt mit kranken Personen
  • Fragen nach Corona-Symptomen

Die Gesundheitskarte erleichtert es, Betroffene im Notfall so schnell wie möglich zu kontaktieren. Zeit ist im Falle einer Ansteckung mit Corona die wichtigste Ressource, um eine Infektionskette zu unterbrechen. Nur so kann eine weitere Ausbreitung des Coronavirus in Marokko wirksam verhindert werden.

Gesundheitskarte Marokko
Die medizinische Einreisekarte: Fiche Sanitaire du Passager Maroc

Zunächst konzentrierten sich die verstärkten Einreisekontrollen in Marokko auf ankommende Flüge aus China. Doch seit der starken Ausbreitung in Europa betreffen sie auch andere Abflugorte. So wurden am 9. März alle Flüge von und nach Italien ausgesetzt.

Inzwischen werden an den Flughäfen Marokkos auch Wärmebildkameras eingesetzt, um Passagiere mit Fieber zu identifizieren. Einreisende erhalten außerdem Informationsmaterial über das Coronavirus. Dazu gehören auch Telefonnummern der marokkanischen Gesundheitsbehörden, an die man sich beim Auftreten von Symptomen wenden soll. Diese sollte man unbedingt aufbewahren.

Wegen dem Coronavirus den Marokko-Urlaub stornieren?

Bei den meisten Menschen verursacht das Coronavirus nur eine leichte Erkrankung. Dagegen kann die Krankheit für ältere Menschen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Herzprobleme oder Diabetes gefährlich werden. Schlimmstenfalls kann sie sogar tödlich verlaufen. Angehörige dieser Gruppe sollten sich in Anbetracht der unklaren Situation gut überlegen, ob es nicht sicherer wäre, zuhause zu bleiben.

Wer sich seine Reisepläne nicht vom Coronavirus durchkreuzen lassen will, sollte unbedingt eine gültige Auslandsreisekrankenversicherung haben. Im ungünstigsten Fall steckt man sich nämlich in Marokko mit dem Coronavirus an und muss vor Ort in Quarantäne bleiben. Später sind dann die Kosten für den Rücktransport zu begleichen. Wobei man grundsätzlich keine Auslandsreise ohne gültige Auslandsreisekrankenversicherung antreten sollte. Falls du keine haben solltest, kannst du diese online in wenigen Minuten zum Beispiel bei der HanseMerkur abschließen.

Reiserücktritt

Wer einen bereits gebuchten Urlaub in Marokko wegen Corona nicht antreten will, bleibt in vielen Fällen auf einem Teil der Kosten sitzen. Pauschalreisende können in der Regel von ihrer Reise zurücktreten. Doch für eine vollständige Rückerstattung der Kosten muss das Auswärtige Amt eine Reisewarnung aussprechen. Für die Risikogebiete ist das bereits der Fall. Jedoch gehört Marokko nicht dazu. Dennoch bietet viele Reiseveranstalter wegen des Coronavirus besondere Kulanzregelungen an.

Für Individualreisende ist die Situation dagegen komplizierter. Wer das Hotel, den Flug oder den Mietwagen selbst bucht, muss sich mit den Geschäftsbedingungen der jeweiligen Anbieter auseinandersetzen. So kann man beispielsweise Hotelbuchungen über Booking.com meistens kostenfrei stornieren. Dagegen wird es bei der Erstattung von Flugtickets schwieriger. Solange das Reiseziel nicht als Risikogebiet gilt, sind die Chancen auf eine Rückerstattung ohne Reiserücktrittsversicherung gering.

Verhaltensregeln zum Schutz vor Ansteckung mit COVID-19

COVID-19 breitet sich ähnlich wie eine Grippe über Tröpfcheninfektion aus. Um das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus in Marokko zu minimieren, sollte man daher streng auf Hygiene achten. Dabei empfiehlt sich eine disziplinierte Handhygiene ohnehin, weil sie vor typischen Reisekrankheiten wie Durchfällen schützt.

Wichtige individuelle Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus

  • Wasche dir sooft wie möglich die Hände. Tue das gründlich und verwende dabei Seife.
  • Vermeide Berührungen mit anderen Menschen und verzichte auf das Hände Schütteln bei der Begrüßung.
  • Halte beim Husten oder Niesen Abstand zu anderen Menschen und huste in deine Armbeuge.
  • Berühre Türklinken, Wasserhähne, Geldautomaten oder andere Gegenstände, die vielen Menschen anfassen, nicht mit den Händen. Nutze den Ellenbogen, ein Papiertaschentuch oder notfalls den Handrücken.
Piktogramme zur Handhygiene
Handhygiene ist wichtig, um der Ansteckung mit dem Coronavirus vorzubeugen (Piktogramme: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), http://www.infektionsschutz.de CC BY-NC-ND)

Allgemeine Informationen über das Coronavirus

Landkreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen)

China: Provinz Hubei (inkl. Stadt Wuhan)
Iran
Italien
Südkorea: Provinz Gyeongsangbuk-do (Nord-Gyeongsang)

Das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) wird über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Einerseits kann dies bei direktem Kontakt zwischen Menschen über die Schleimhäute der Atemwege passieren. Andererseits ist auch eine indirekte Ansteckung über die Hände möglich, wenn diese später in Kontakt mit Mund, Nase oder den Augen kommen.

Die WHO nennt als Symptome für eine Ansteckung mit dem Coronavirus Fieber, trockenen Husten und Mattheit. In China wurden bei einigen erkrankten Personen weiterhin Atemprobleme, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost berichtet. Außerdem litten einige Betroffene an Übelkeit, verstopfter Nase und Durchfall.

Die WHO geht derzeit davon aus, dass die Inkubationszeit des Coronavirus bis zu 14 Tage dauern kann. Im Durchschnitt beträgt sie fünf bis sechs Tage.

Menschen, die älter als sechzig Jahre alt sind und Vorerkrankungen haben, sind besonders gefährdet. In China hatte diese Altersgruppe das höchste Risiko für einen einen schweren Verlauf der Erkrankung bis zum Tod. Die meisten Todesfälle traten in China bei den über 80-Jährigen auf. Zudem scheinen Männer häufiger an COVID-19 zu erkranken als Frauen.

Nach dem bisherigen Informationsstand scheinen sich zwar auch Kindern mit dem Coronavirus anstecken zu können. Jedoch scheint die Erkrankung relativ selten aufzutreten und dann mild zu verlaufen.

Bislang scheinen Schwangere kein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu haben. Im Fall einer Ansteckung soll das Virus nicht auf das ungeborenen Kind übertragen werden können.

Da das Virus neu ist, steht gegenwärtig noch kein Impfstoff zur Verfügung. Die Mediziner behandeln nicht die Krankheit, sondern mildern deren Symptome. Laut Medienberichten soll in China ein erster Impfstoff ab Ende April 2020 in einer klinischen Studie erprobt werden. Es ist unwahrscheinlich, dass in Deutschland 2020 ein Impfstoff zur Verfügung stehen wird.

Wer persönlichen Kontakt mit einer Personen hatte, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, sollte sich umgehend an sein zuständiges Gesundheitsamt wenden. Wenn innerhalb von 14 Tagen nach der Rückreise aus Marokko (oder jedem anderen Land, das kein Risikogebiet ist) plötzlich Fieber, Husten oder Atemnot auftreten, sollte man unnötige Kontakte vermeiden und zuhause bleiben. Falls die Symptome akut werden, sollte man sich umgehend – zunächst telefonisch – bei einem Arzt melden.

5 Kommentare

  1. Guten Tag, meine Tochter, Francesca, ist momentan in Marokko. Sie sollte am Samstag den 14 März
    zurück fliegen ( nach Basel). Leider würden ( zu recht) die Flüge gestrichen.
    Was passiert jetzt. Ihr würde gesagt das nächste Samstag, den 21 März, zurück fliegen wird..
    womit soll ich jetzt rechnen. Sie fehlt mir so sehr…..

    1. Hallo Antonio,

      Das tut mir leid zu hören. Von wo wollte Ihre Tochter zurückfliegen? Marokko hat bis 31.03. alle Flugverbindungen nach Europa ausgesetzt. Ich vermute, dass bis dahin eine Lösung zur Rückholung von Touristen organisiert wurde.

  2. Mein Mann und ich sind sehr glücklich darüber, so ein tolles Land kennen zu lernen! Wir haben noch Glück gehabt die Rundreise Königsstädte anzutreten. Die Menschen sind sehr offen, nett und hilfsbereit. Leider müssten wir wegen den Coronavirus vorzeitig abreisen. Für die Mühe, die schlaflose Nächte der Reiseleiter um uns nach Hause zu bringen bedanken wir uns ganz ganz herzlich! bleiben Sie gesund!!!

  3. Meine Frau und ich waren 21. bis 28. Januar 2020 in Agadir.
    Auf dem Rückflug waren fast alle Reisenden mit starkem Husten und Niesen im Flugzeug krank. Kaum zuhause erwischen uns die gleichen Symptome. Kann es sein, dass dies schon Corona war?

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