Willkommen zur besten Reisezeit für Marokko! Aber was macht den April in Marokko so besonders? In welchen Regionen ist es in diesem Monat am schönsten und welche Ecken solltest du dir ansehen? Eine Übersicht aller wichtigen Regionen mit guten Empfehlungen und praktischen Reisetipps.
Der April gehört zu meinen Lieblingsmonaten in Marokko. Während in Europa noch die Spätausläufer des Winters für eisige Temperaturen sorgen können, fühlt es sich im April in Marokko schon fast sommerlich an. Alles grünt und blüht. Tagsüber ist es herrlich warm und nachts angenehm mild. Mit dem April beginnt in meinen Augen in Marokko die perfekte Reisezeit, weil du alle Regionen dieses wunderbaren Landes ohne Einschränkungen bereisen kannst. Dabei spielt es fast keine Rolle, ob du die Küste, die Gebirge, die Wüste oder das Hinterland entdecken willst.
Inhalt
Eine ganzjährige Übersicht über das Wetter verschiedener Regionen in Marokko findest du im Artikel Wetter in Marokko: Reisezeit, Wetterdaten und Tipps für den Urlaub.
Marokko im April: Wetter ausgewählter Regionen
Der Frühling hat im April in Marokko längst Einzug gehalten. Die Tageshöchsttemperaturen liegen nun fast überall im Land bei gut über 20°C. Es ist angenehm warm. Abends kühlt es längst nicht mehr so ab wie noch in den ersten Monaten des Jahres. Die Temperaturen fallen nun auch nachts gewöhnlich nicht mehr unter 10°C.
Sehr angenehm ist, dass du dir im April keine großen Gedanken darüber machen musst, welche Region du aus klimatischer Sicht besser meiden solltest. Es ist zu dieser Zeit wirklich überall schön. Für einen Badeurlaub kommt neben der langgestreckten Atlantikküste auch die Mittelmeerküste Nordmarokkos in Frage. Dort ist es zu dieser Zeit angenehm warm, aber nicht zu heiß.
Wenn du mehr von der beeindruckenden Natur im Atlasgebirge erleben willst, ist der April ebenfalls eine sehr gute Reisezeit. Die Berge sind bis in höhere Lagen schneefrei und locken mit spektakulären Aussichten auf die blühenden Täler. Herrlich sind zu dieser Zeit auch Touren mit Übernachtung in der Wüste. Denn während du in den kälteren Monaten dort die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht deutlich spüren. kannst, fallen im April sowohl die Höchst- als auch die Tiefstwerte sehr moderat aus.
Marrakesch im April
Ostern in Marrakesch verbringen zu wollen, wer könnte es dir verübeln? Die Stadt zeigt sich im April von ihrer schönsten Seite. Meistens ist es tagsüber angenehm warm; in der Mittagsonne fast schon ein bisschen heiß. Du kannst die Stadt im T-Shirt erkunden und trifft dort außerhalb der Ostertage auch auf weniger Touristen als im März.
Im April kannst du in Marrakesch mehrere Veranstaltungen im Rahmen der Biennale Marrakech erleben. Wenn du im April in Marrakesch Urlaub machst, benötigst du wirklich kein beheizbares Zimmer mehr. Dafür hast du nun bei der Suche nach einem schönen Riad die Qual der Wahl. Orientierung bieten dir hierfür diese Auswahl von Top-10-Riads sowie der Riad Guide Marrakesch.
Atlantikküste, Essaouira und Agadir im April
An der langgestreckten Atlantikküste Marokkos, die mehr als 2000 Kilometer Länge misst, sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht ausgeglichener als im Landesinneren. Am Atlantik wird es auch tagsüber mit Höchstwerten von knapp über 20°C nicht mehr so heiß wie zum Beispiel in Marrakesch.
Dagegen ist es nachts sehr mild. Das marine Klima wird vom Atlantik geprägt, der wie ein Wärmespeicher funktioniert und auch im Winter für milde Temperaturen sorgt.
Wenn du deinen Urlaub gerne an der marokkanischen Atlantikküste verbringen möchtest, stehen dir im April alle Optionen offen. Im Norden befinden sich die modernen Städte Casablanca und Rabat. Beide sind für ihre monumentalen Bauten berühmt. In Rabat ragt der Hassan-Turm neben dem Mausoleum für König Mohammed V. gen Himmel.
Casablanca ist unter anderem für die Hassan-II-Moschee bekannt. Der weltweit größte religiöse Bau darf auch von Nichtmuslimen betreten werden. Sofern du nach Casablanca fährst, solltest du diese Möglichkeit unbedingt wahrnehmen. Denn in allen übrigen Moscheen Marokkos haben Nichtmuslime keinen Zutritt. Dies hat übrigens keineswegs etwas mit dem Islam zu tun, sondern basiert auf einer Regelung, die auf die französische Kolonialmacht zurückgeht und europäischen Ursprungs ist.
Weiter südlich, etwa auf der Höhe von Marrakesch, liegt die portugiesisch geprägte Hafenstadt Essaouira. Der Ort ist zwar relativ touristisch, aber trotzdem wunderschön und sehr entspannt. Aufgrund des starken Windes, der das ganze Jahr über in Essaouira weht, ist die wunderschöne Hafenstadt auch ein Treffpunkt für zahlreiche Kite-Surfer und Wellenreiter. Der lange Strand bietet sich zum Baden und für lange Spaziergänge an.
Südlich von Essaouira gibt es viele weitere spannende Ziele an der Atlantikküste. Neben bekannten Orten wie der früheren Surfer-Enklave Taghazout oder Agadir gehören dazu auch Mirleft, Legzira oder Sidi Ifni.
Nordmarokko und Fès im April
Ab April wird es auch in Nordmarokko richtig schön. Die Temperaturen klettern jetzt tagsüber auf fast 25°C und der Frühling steht in voller Blüte. In Nordmarokko kannst du viele tolle Städte entdecken, zum Beispiel Tanger. Dem Ort eilt ein Ruf voraus und er lädt dich zu einer Spurensuche nach den Literaten der Beat-Generation ein.
Die „blaue Stadt“ Chefchaouen ist nicht nur wahnsinnig fotogen, sondern auch der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen im Rif-Gebirge. Weiter östlich und am Mittelmeer liegt Tétouan. Die wunderschöne Medina des Ortes zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Auch Fès, die religiöse Hauptstadt Marokkos, ist im April ein attraktives Reiseziel. Allerdings solltest du in dieser Zeit damit rechnen, dass es auch mal regnen kann.
Südmarokko und die Wüste im April
Mit dem April beginnt meiner Meinung nach auch die schönste Zeit für Reisen nach Südmarokko. Auf der Fahrt über das Atlasgebirge wirst du dich darüber wundern, wie grün dieses vermeintlich karge Land werden kann. Auf dem Weg in die Wüstengebiete folgst du den Flusstälern von Drâa und Dades. Es grünt in den bewirtschafteten Oasen. Kleinbauern haben ihre Felder bestellt. Es gibt frisches Obst und Gemüse in Hülle und Fülle.
Wenn du in die Wüste willst, so ist der April neben dem September die angenehmste Reisezeit. Es wird in den Mittagsstunden deutlich heißer als an der Küste oder in Marrakesch, aber die Temperaturen sind im Vergleich zum Hochsommer noch wirklich moderat. Nachts kühlt es noch auf knapp unter 15°C ab. Im Juni wirst du solche milden Temperaturen dort nicht mehr erleben.
Verschiedene Agenturen bieten von Marrakesch aus Touren in die Wüste an. Wenn du einen Ausflug in die Sahara unternehmen möchtest, musst du dich entscheiden, was dir wichtiger ist: ein intensiveres Wüstenerlebnis oder mehr Landschaftsformen Südmarokkos?
Auf diesen meist dreitägigen Rundreisen fährst du entweder über die Straße der Kasbahs, vorbei an der Todra-Schlucht zu den Dünen von Erg Chebbi (Merzouga), oder du bist mit Minibus und Geländewagen in den Sanddünen von Erg Chegaga unterwegs.
Ein sportliches Highlight, das im April in Südmarokko stattfindet, ist der Marathon Des Sables. Den Wettkampf gibt es seit 1987. Heute nehmen mehr als 1000 Sportler aus der ganzen Welt daran teil. Bei dem Rennen legen die teilnehmenden Sportler in sieben Tagen 150 Meilen zu Fuß durch die Sahara zurück. Sie werden tagsüber nicht versorgt und transportieren ihre Verpflegung selbst.
Fazit
Wenn du dich für einen Urlaub in Marokko im April entschieden hast, stehen dir bei der Reiseplanung alle Optionen offen. Das Wetter ist in allen Regionen Marokkos sehr angenehm und es lässt sich zu jeder Tageszeit genießen, ganz gleich, ob du dich im Innenland, in der Wüste, den Bergen oder an der Küste aufhältst. Deswegen ist der April besonders gut für Rundreisen, Trekkingtouren und Ausflüge in die Wüstengebiete geeignet.
Wetterdaten: www.yr.no,
Fotos: alle Riads Marrakesch außer Fès (Alina Chan), Rabat (Quentin Drèze), Agadir (Hash Pay)