15 außergewöhnliche Fakten über Marokko 

Dieser Artikel enthüllt 15 faszinierende Fakten über Marokkos verborgene Schätze. Er bietet einen tiefen Einblick in die reiche Kultur, die bewegte Geschichte und die atemberaubende Natur dieses vielseitigen Landes.

Von uralten Universitäten bis hin zu futuristischen Solarkraftwerken, zwischen surrealen Wüstenoasen und schneebedeckten Gipfeln – Marokko ist ein Land der Kontraste und Wunder. Oft mit exotischen Basaren und endlosen Wüstenlandschaften assoziiert, hält es viele Überraschungen bereit, die selbst erfahrene Reisende begeistern.

Moulay Idris — heilige Stadt mit Ausblick

Benannt nach dem Gründer der ersten marokkanischen Dynastie, ist die kleine Stadt Moulay Idris in der Präfektur Meknès ein bedeutender Wallfahrtsort für muslimische Pilger. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war sie für Nicht-Muslime komplett unzugänglich. Heute können alle Besucher die Stadt erkunden, doch das Grab von Idris I. bleibt weiterhin Muslimen vorbehalten. Ein erhöhter Aussichtspunkt ermöglicht einen beeindruckenden Blick auf die Umgebung.

Moulay Idriss in Marokko
Die Stadt Moulay Idriss ist ein Wallfahrtsort für Muslime und war früher für Ungläubige tabu (Foto: Pierre Metivier via Flickr, CC BY-NC 2.0)

Safran — rotes Gold aus der Erde Marokkos

Marokko hat sich als wichtiger Produzent von Safran etabliert, dem teuersten Gewürz der Welt. In den Souks und auf lokalen Märkten lässt sich das „rote Gold“ zu deutlich günstigeren Preisen erwerben als in Europa. Besonders in der Region Taliouine, wo optimale klimatische Bedingungen herrschen, wird das edle Gewürz angebaut. Die Safranproduktion ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor Marokkos. 

Safran in Marokko
Safranproduktion in Taliouine (Foto: Reinhard Gessl via Flickr, CC BY-NC 2.0)

Die höchste Moschee Afrikas

Die Moschee Hassan II. in Casablanca ist ein architektonisches Meisterwerk und zugleich ein technisches Wunder. In ihrer Gebetshalle finden bis zu 25.000 Gläubige Platz. Mit einem 210 Meter hohen Minarett ist sie die höchste Moschee Afrikas und hält den Rekord für das zweithöchste Minarett der Welt. Der Gebäudekomplex umfasst zudem eine Koranschule, ein Hammam, eine Bibliothek und ein Museum. Als einzige Moschee in Marokko darf sie auch von Nicht-Muslimen betreten werden. 

Hassan II. Moschee in Casablanca
Die Moschee Hassan II. in Casablanca hat das zweithöchste Minarett der Welt (Foto: Sutha Hasan via Pexels)

Der höchste Berg Nordafrikas

Im Nationalpark Toubkal, rund 63 Kilometer südlich von Marrakesch, erhebt sich der Djebel Toubkal majestätisch auf 4.167 Meter im Hohen Atlas. Er ist damit der höchste Gipfel Nordafrikas und ein beliebtes Ziel für Bergsteiger und Wanderer. Die Umgebung des Berges mit ihren traditionellen Berberdörfern und üppigen Tälern offenbart eine ganz andere Seite Marokkos – fernab der bekannten Touristenorte wie Marrakesch oder Agadir.

Djebel Toubkal in Marokko
Der Djebel Toubkal ist der höchste Berg Nordafrikas (Foto: Kaur Virunurm via Wikimedia, CC BY-SA 4.0)

Das UNESCO-Weltkulturerbe von Marokko

Zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehören unter anderem die Kultivierung des Arganbaums, die Malhun-Poesie und die Gnawa-Musik, eine traditionelle marokkanische Musikrichtung mit afrikanischen Wurzeln. Auch Feste wie das Moussem-Festival von Tan-Tan, das Kirschfest von Sefrou und die Tbourida-Reiterspiele sind Teil dieses Erbes. Zu den insgesamt neun UNESCO-Weltkulturerbestätten in Marokko zählen beispielsweise die Medina von Fès, die Altstadt von Marrakesch, die Stadt Aït-Ben-Haddou und die portugiesische Festung von Mazagan in El Jadida.

Gnaoua-Musikgruppe beim Gnaoua-Festival in Essaouira
Jedes Jahr findet in Essaouira ein großes Gnaoua-Festival statt (Foto: Magharebia via Flickr, CC BY 2.0)

Die einzigartige Architektur der Riads

Ein „Riad“ ist ein traditionelles marokkanisches Atriumhaus, ein Palast im Kleinformat mit einem charakteristischen Garten (arabisch: riyāḍ) im Innenhof. Diese architektonische Form spiegelt die islamische Tradition der Privatsphäre wider und bietet gleichzeitig einen kühlen Rückzugsort in heißen Klimazonen. Viele dieser historischen Gebäude wurden liebevoll restauriert und in charmante Boutique-Hotels umgewandelt, die den Gästen ein authentisches Eintauchen in die marokkanische Kultur ermöglichen.

Hier findest du mehr Informationen über empfehlenswerte Riads in Marrakesch.

Essaouira Riad Emotion
Viele Riads wurden aufwendig renoviert und werden heute als Hotel genutzt

Sprachliche Vielfalt

Marokkos Sprachenvielfalt ist beeindruckend. Neben Arabisch und dem marokkanischen Dialekt Darija sind auch mehrere Berbersprachen weit verbreitet. Aufgrund der kolonialen Vergangenheit ist Französisch allgegenwärtig, während Spanisch vor allem im Norden gesprochen wird. Englisch gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere unter der jungen, gut ausgebildeten Bevölkerung. Diese Sprachenvielfalt ist ein lebendiges Zeugnis für Marokkos Rolle als Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Einflüsse.

Die älteste Universität der Welt

Die Universität al-Qarawīyīn in Fes, gegründet im Jahr 859, gilt als die älteste noch existierende Universität der Welt. Ihre Gründung durch Fatima al-Fihri, eine muslimische Frau, unterstreicht ihre historische Bedeutung als Zentrum islamischer Gelehrsamkeit und Hüterin antiken Wissens, sowie als kulturelle Brücke zur nicht-islamischen Welt während des europäischen Mittelalters. Bis heute steht die „Universität der Menschen aus Kairouan“ als Symbol für Marokkos reiche Bildungsgeschichte und seinen Beitrag zum globalen intellektuellen Austausch.

Al-Qarawīyīn Universität in Fes
Innenhof der Universität al-Qarawīyīn Fes (Foto: Khonsali, CC BY-SA 3.0)

Chefchaouen — die blaue Stadt

Chefchaouen, idyllisch im Rif-Gebirge gelegen, ist für seine blau gestrichenen Häuser weltberühmt. Diese Tradition geht auf die aus Spanien geflüchteten Juden zurück, die sich dort im 15. Jahrhundert niederließen. Sie bemalten die Häuser in verschiedenen Blautönen, inspiriert von religiösen Symbolen und der Vorstellung des Himmels. Heute zieht Chefchaouen Besucher mit seinen malerischen Gassen und seiner einzigartigen Atmosphäre in den Bann

Chefchaouen in Marokko
Blick auf Chefchaouen (Foto: Robert Brands, CC BY-ND 2.0)

Das Noor-Solarkraftwerk — der größte Solarkomplex der Welt

Das Noor-Solarkraftwerk, an dessen Standort nahe Ouarzazate die Sonne besonders intensiv und lange einstrahlt, ist ein beeindruckendes Beispiel für Marokkos Engagement im Bereich der erneuerbaren Energie. Als eines der größten Solarprojekte der Welt versorgt es Millionen von Menschen mit nachhaltig produziertem Strom. Die Anlage spielt eine Schlüsselrolle in Marokkos ambitionierten Plan, bis 2030 mehr als 50% seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken. So positioniert sich das Land als Vorreiter in Sachen grüner Technologie in Afrika.

Solarkraftwerk Noor-2 in Marokko
Das Solarkraftwerk Noor-2 (Foto: Richard Allaway via Flickr, CC BY 2.0)

Schnee und Skigebiete in Marokko

Entgegen der weit verbreiteten Vorstellung von Marokko als reinem Wüstenland bietet das Atlasgebirge verschneite Gipfel und sogar Wintersportgebiete. Oukaïmeden, auf über 2.600 Metern Höhe gelegen, ist das höchste Skigebiet Afrikas. Hier können Besucher morgens Ski zu fahren und am Nachmittag durch die Souks von Marrakesch zu schlendern.

Oukaïmeden in Marokko
Oukaïmeden im Atlasgebirge ist das bekannteste Skigebiet Marokkos (Foto: Milamber via Flickr, CC BY-NC-ND 2.0)

Die Bedeutung der marokkanischen Flagge

Die marokkanische Flagge mit ihrem roten Hintergrund und dem grünen fünfzackigen Stern ist reich an Symbolik. Rot steht für Mut und Stärke, während der grüne Stern Weisheit, Frieden und die fünf Säulen des Islam repräsentiert. Das Design entstand während des französischen Protektorats und symbolisiert heute den Stolz und die Unabhängigkeit der marokkanischen Nation.

Flagge Marokko
Die Flagge Marokkos

Frühe Anerkennung der USA

Marokko war eines der ersten Länder, das 1777 offiziell die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte. Der Marokkanisch-Amerikanische Freundschaftsvertrag von 1786 ist bis heute einer der ältesten ununterbrochen gültigen internationalen Verträge. 

Amerikanisch-marokkanischer Freundschaftsvertrag
Marokkanisch-Amerikanischer Freundschaftsvertrag von Thomas Jefferson, John Adams und Sultan Muhammad III (Foto: via Wikimedia)

Die blühende Sahara

In der marokkanischen Sahara ereignet sich gelegentlich ein spektakuläres Naturphänomen: Nach starken Regenfällen im Winter verwandeln sich Teile der Wüste in eine blühende Landschaft voller Wildblumen. Dieses seltene Ereignis, bekannt als „Wüstenblüte“, zieht Naturliebhaber und Fotografen aus aller Welt an und zeigt die erstaunliche Anpassungsfähigkeit der Wüstenflora.

Nach Regen in der Sahara
Nach einem Starkregen am Rand von Erg Chegaga (Foto: Riads Marrakesch, 2004)

Arganöl – Marokkos flüssiges Gold

Der Arganbaum wächst ausschließlich im Südwesten Marokkos und liefert das weltweit begehrte Arganöl. Bekannt für seine kosmetischen und kulinarischen Eigenschaften, wird es auch als „flüssiges Gold“ bezeichnet. Eine besondere Attraktionen der Arganwirtschaft sind die „Kletterziegen“, die geschickt in den Bäumen nach den Argannüssen suchen – ein einzigartiger Anblick.

Herstellung von Arganöl in Marokko
Frauen bei der Produktion von Arganöl in Marokko (Foto: Riads Marrakesch)

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