Marokko im Film: Die ultimative Watchlist erfolgreicher Blockbuster, Filme und Serien

Marokko ist nicht nur Tagine, Minarett und Minztee, sondern auch ein Hollywood-Geheimtipp der Extraklasse. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich das Land zum ultimativen Set für alles von epischen Schlachten bis hin zu internationalen Spionage-Thrillern entwickelt. Diese Seite enthüllt eine kuratierte und top-aktuelle Liste der coolsten Filme und Serien von den 1950er-Jahren bis heute, die Marokkos Magie eingefangen haben – perfekt für den nächsten, ausgedehnten Film-Trip!

Denkt man an Filme, die in Marokko spielen, kommt einem sofort der Hollywood-Klassiker Casablanca aus den 1940er-Jahren in den Sinn. Doch die Wahrheit ist: Casablanca wurde nie in Marokko gedreht; das exotische Setting entstand vollständig in Hollywoods Filmstudios. Dieser Gegensatz macht deutlich, wie die Filmindustrie Marokkos einzigartige Atmosphäre seit Jahrzehnten nutzt: Während jeder an den Film Casablanca denkt, aber niemand weiß, dass er in Hollywood entstand, wurden Dutzende erfolgreicher Filme, bei denen niemand Nordafrika im Sinn hat, tatsächlich in den beeindruckenden Landschaften Marokkos inszeniert.

Die Landschaften und Lehmbauten des Landes dienen oft als Kulisse für Geschichten, die in der Wüste oder im Nahen Osten spielen. Viele berühmte Filmszenen, die man vielleicht kennt, wurden gar nicht an ihrem vermeintlichen Originalschauplatz gedreht, sondern in den beeindruckenden Filmstudios Marokkos. 

Ein zentraler Drehort ist der berühmte Ksar Aït Ben Haddou, eine befestigte Lehmbausiedlung aus dem 12. Jahrhundert. Der Ort wurde 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und diente bereits zuvor als Kulisse für unzählige Film- und Serienproduktionen, darunter Game of Thrones, Gladiator oder James Bond – Der Hauch des Todes.

Blockbuster, die in Marokko gefilmt wurden

Marokko ist zu einem der beliebtesten Drehorte Hollywoods geworden. Von den lebendigen Märkten Marrakeschs über die majestätische Weite der Sahara bis zu den schroffen Gipfeln des Atlasgebirges – die beeindruckende Vielfalt des Landes bietet eine spektakuläre Kulisse für große Produktionen. Diese Blockbuster, von Agenten-Thrillern bis zu historischen Epen, haben die dramatische Schönheit Marokkos perfekt eingefangen und ziehen regelmäßig Millionen Zuschauer weltweit in ihren Bann. Mach es dir gemütlich und tauche ein in die Welt der Action, Abenteuer und epischen Geschichten.

Der Mann, der zuviel wusste (1956)

In diesem spannungsgeladenen Thriller von Alfred Hitchcock wird ein amerikanisches Paar, gespielt von James Stewart und Doris Day, in eine internationale Verschwörung verwickelt, als ihr Sohn in Marrakesch entführt wird. Die Eltern erfahren von einem geplanten Attentat, doch sie sind hilflos, da niemand ihnen glauben will.

Der Film ist für seine meisterhafte Inszenierung von Spannung und seinen klassischen Hitchcock-Stil bekannt. Die ersten Szenen, die die Entführung einleiten und das Paar in die Verschwörung ziehen, wurden in Marrakesch gedreht. Die exotische Atmosphäre der marokkanischen Stadt verstärkt die Dramatik des Films, der ein Paradebeispiel für Hitchcocks Talent ist, alltägliche Menschen in außergewöhnliche Situationen zu versetzen.

Lawrence von Arabien (1962)

Dieses epische Meisterwerk von Regisseur David Lean erzählt die wahre Geschichte des britischen Offiziers T. E. Lawrence (Peter O’Toole), der während des Ersten Weltkriegs arabische Stämme im Kampf gegen das Osmanische Reich vereint. Der Film beleuchtet Lawrences inneren Konflikt, zerrissen zwischen britischen Befehlen und den Idealen der arabischen Freiheit, was ihn zu einer der komplexesten Figuren der Filmgeschichte macht.

Der Film setzte mit seinen beeindruckenden Wüstenlandschaften, der atemberaubenden Cinematografie und Maurice Jarres unvergesslichem Soundtrack neue Maßstäbe. Die epischen Wüstenszenen und die Darstellung historischer Städte wurden teilweise in Marokko gedreht. Als Kulisse diente unter anderem die beeindruckende Festung Aït Ben Haddou.

James Bond 007 – Der Hauch des Todes (1987)

In seinem ersten Auftritt als Geheimagent James Bond muss Timothy Dalton eine vermeintliche Entführung eines sowjetischen Generals durch den KGB verhindern. Die Mission führt Bond schnell in eine globale Verschwörung, in deren Zentrum der Waffenhandel, der Drogenkrieg in Afghanistan und ein gefährlicher sowjetischer General stehen. Der Film etablierte einen ernsteren, bodenständigeren Ton für die Reihe und zeichnet sich durch spektakuläre Stunts sowie typische exotische Schauplätze aus. Als 15. Teil der Reihe und Start einer neuen Ära war er ein großer Kassenerfolg.

Die Produktion nutzte Marokko als Ersatz für mehrere Regionen in den Krisengebieten des Nahen Ostens. Die wichtigsten Dreharbeiten in Marokko fanden in und um die Städte Tanger und Ouarzazate statt. Während Tanger als Kulisse für Bonds Treffen mit der Cellistin Kara Milovy diente, wurden die Wüstenszenen und Verfolgungsjagden, die in der Handlung in Afghanistan spielen, in den weiten, trockenen Landschaften rund um Ouarzazate gedreht.

Die Mumie (1999)

In diesem Abenteuerfilm von Stephen Sommers erweckt der exzentrische Archäologe Rick O’Connell (Brendan Fraser) eine jahrtausende alte Mumie (Arnold Vosloo), die in Ägypten von den Toten aufersteht und Chaos entfesselt. Gemeinsam mit einer Forscherin und ihrem Bruder muss O’Connell die Flüche und Gefahren der Mumie besiegen, um das Leben der Welt zu retten.

Der Film kombiniert packende Action mit Humor und faszinierenden, übernatürlichen Elementen. Gedreht in spektakulären Kulissen, darunter auch in Marokko, wurde The Mummy zu einem großen Erfolg und leitete eine erfolgreiche Filmreihe ein, die Fraser als Actionstar etablierte.

Gladiator (2000)

Ridley Scotts epischer Historienfilm folgt Maximus Decimus Meridius (Russell Crowe), einem hochdekorierten römischen General, dessen Familie nach dem Verrat des Kaisers Commodus (Joaquin Phoenix) ermordet wird. In die Sklaverei verkauft, steigt Maximus als Gladiator in der Arena auf, getrieben von seinem unerbittlichen Wunsch nach Rache und Gerechtigkeit gegenüber dem korrupten Kaiser.

Der Film wurde zu einem modernen Klassiker und gewann fünf Oscars, darunter Bester Film und Bester Hauptdarsteller. Die dramatischen Szenen aus der römischen Provinz, die Gefangenschaft und das Training der Gladiatoren in Nordafrika wurden in Marokko gedreht. Genutzt wurden hierfür die Atlas Film Studios bei Ouarzazate sowie Aït Ben Haddou, wo die Arena-Szenen gefilmt wurden

Black Hawk Down (2001)

Ridley Scotts intensives Kriegsdrama rekonstruiert die verhängnisvolle US-Militärmission in Mogadischu im Jahr 1993. Als zwei Black Hawk-Helikopter abgeschossen werden, findet sich eine Gruppe von Elite-Soldaten in einem feindlichen Stadtgebiet gefangen. Abgeschnitten von der Hauptstreitmacht, kämpfen die Männer auf den Straßen Somalias in einem brutalen Überlebenskampf, während sie verzweifelt auf Rettung warten.

Der Film bietet eine packende und realistische Darstellung der chaotischen Kriegsrealität, unterstützt von einem starken Cast, darunter Josh Hartnett und Ewan McGregor. Um die somalische Hauptstadt authentisch nachzubilden, dienten Städte in Marokko als Hauptdrehorte. Die Schlachtszenen in der Wüste und den Gassen wurden primär in Rabat, Salé und Kénitra gefilmt, wobei die nordafrikanischen Städte perfekt als Stand-in für Mogadischu fungierten.

Asterix & Obelix: Mission Kleopatra (2002)

Diese gigantische französische Komödie, basierend auf der beliebten Comicreihe, zentriert sich auf einen Wettstreit zwischen Königin Kleopatra (Monica Bellucci) und Julius Cäsar: Die Königin lässt in nur drei Monaten einen prunkvollen Palast in Ägypten errichten, um Cäsar zu demütigen. Der verzweifelte Architekt Numerobis (Jamel Debbouze) bittet die Gallier Asterix, Obelix (Gérard Depardieu) und Miraculix um Hilfe bei dieser Mission.

Als einer der erfolgreichsten europäischen Filme aller Zeiten verbindet die Komödie urkomische Dialoge und visuelle Gags mit einem herausragenden Ensemble. Um die gewaltigen ägyptischen Bauten und die Wüstenlandschaften zu zeigen, diente Marokko als Hauptdrehort. Gedreht wurde in den Atlas Film Studios in Ouarzazate sowie in der nahegelegenen Oase Fint und in verschiedenen Wüstenregionen.

Alexander (2004)

Das monumentale Epos von Regisseur Oliver Stone schildert das Leben von Alexander dem Großen (Colin Farrell), beginnend mit seiner Jugend in Makedonien über seine Feldzüge, die ihn bis nach Indien führten, bis hin zu seinem frühen Tod. Der Film beleuchtet Alexanders militärische Genialität, seine komplexe Beziehung zu seinen Eltern und seine Vision, die westliche und die östliche Welt zu vereinen. Aufgrund seines riesigen Budgets und der hochkarätigen Besetzung wurde der Film als Blockbuster konzipiert, obwohl der kommerzielle Erfolg an den Kinokassen hinter den Erwartungen zurückblieb.

Marokko lieferte die idealen Landschaften, um die sengenden Wüsten und exotischen Städte des Nahen Ostens und Nordafrikas nachzubilden, die Alexander auf seinen Eroberungszügen durchquerte. Die Produktion nutzte die berühmten Atlas Studios in Ouarzazate sowie die umliegende Wüste für viele der zentralen Szenen. Darüber hinaus dienten die Wüstenebenen und die dramatischen Felsformationen Marokkos als Schauplatz für die Schlacht von Gaugamela, die als eine der aufwendigsten Filmschlachtszenen des Films gilt.

Das Bourne Ultimatum (2007)

Im dritten Teil der Bourne-Reihe setzt Jason Bourne (Matt Damon) seine Jagd nach seiner wahren Identität fort, während er sich zugleich vor der CIA verstecken muss, die ihm immer noch auf den Fersen ist. Als er mehr über seine Vergangenheit herausfindet, wird er in ein gefährliches Netz von Verschwörungen und Intrigen verwickelt, die ihn quer über den Globus führen.

The Bourne Ultimatum überzeugt durch packende Action, schnelle Schnitte und eine fesselnde Story und festigt Damons Ruf als Actionstar. Die Serie wurde für ihre realistische Darstellung von Spionage und ihre innovative Filmtechnik gelobt. Die ikonische und extrem intensive Verfolgungsjagd-Sequenz, die im Film in der marokkanischen Stadt Tanger angesiedelt ist, wurde dort in der belebten Medina vor Ort gedreht.

Inception (2010)

Christopher Nolans meisterhafter Sci-Fi-Thriller folgt Dom Cobb (Leonardo DiCaprio), einem erfahrenen Meisterdieb, der geheime Informationen aus den Träumen seiner Ziele stiehlt. Für die Chance, sein Leben wieder normal zu gestalten, nimmt er einen extrem riskanten Auftrag an: Er soll nicht stehlen, sondern einen Gedanken ins Unterbewusstsein eines Geschäftsmannes einpflanzen – ein komplexer Prozess, genannt „Inception“.

Der Film beeindruckt durch seine komplexen, ineinander verschachtelten Traumebenen, spektakuläre visuelle Effekte und philosophische Fragen zur Natur der Realität. Für die Verfolgungsjagd-Szene, die in der fiktiven Stadt Mombasa spielt, nutzte Nolan die lebendigen und verwinkelten Gassen Tangers. Hier wurde die intensive Sequenz gedreht, in der Cobb (DiCaprio) durch die Altstadt und über Dächer flieht.

Mission: Impossible – Rogue Nation (2015)

In diesem rasanten Action-Thriller muss der Elite-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) mit seinem IMF-Team die geheimnisvolle Terrororganisation „Syndikat“ aufspüren und zerschlagen, die die internationale Sicherheit massiv bedroht. Auf der Flucht vor der CIA und stets konfrontiert mit Verrat und Intrigen, kämpft Hunt mit seiner treuen Crew an vorderster Front, um die Existenz des Syndikats zu beweisen. Der Film bietet die für die Reihe typische Dosis Adrenalin mit halsbrecherischen Verfolgungsjagden und spektakulären Stunts.

‚Rogue Nation‘ glänzt mit atemberaubenden, praxisnahen Stunts, darunter die ikonische Szene, in der Cruise sich an die Außentür eines startenden Transportflugzeugs klammert. Für die actiongeladenen Straßenverfolgungen und Sequenzen wählte das Filmteam die vielfältigen Kulissen Marokkos. Szenen wurden unter anderem in Agadir, Rabat und Casablanca gedreht.

James Bond 007: Spectre (2015)

In diesem actiongeladenen James-Bond-Abenteuer folgt Agent 007 (Daniel Craig) einer kryptischen Nachricht, die ihn auf die Spur der geheimnisvollen Organisation Spectre führt. Seine Suche führt ihn in ferne Länder, wo er auf die ebenso schöne wie gefährliche Dr. Madeleine Swann trifft. Bond muss sich einer schattenhaften Vergangenheit stellen, während die globale Bedrohung durch Spectre zunimmt.

Für die spektakulären finalen Sequenzen wählten die Filmemacher die marokkanische Wüste. Die gewaltige Explosion von Blofelds Hauptquartier, die sogar einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde erhielt, wurde in der marokkanischen Wüste, in der Nähe von Erfoud und Oujda, gedreht. Auch in der Filmstadt Ouarzazate fanden Aufnahmen statt.

Allied – Vertraute Fremde (2016)

Dieser Romantik-Thriller von Robert Zemeckis spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und beginnt in Marokko: Der kanadische Geheimdienstoffizier Max Vatan (Brad Pitt) trifft in Casablanca auf die französische Widerstandskämpferin Marianne Beauséjour (Marion Cotillard), um gemeinsam eine Attentatsmission durchzuführen. Nachdem sie sich ineinander verlieben und heiraten, wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt, als Vatan den Verdacht erhält, dass seine Frau eine Doppelagentin sein könnte. Der Film wurde mit großem Budget und internationalen Stars als Blockbuster produziert.

Die Anfangssequenzen, die in der Stadt Casablanca spielen, wurden tatsächlich in Marokko gedreht, um die authentische historische Atmosphäre einzufangen. Die berühmte Ankunftsszene sowie die Vorbereitung auf die Mission fanden in der Stadt Casablanca statt. Auch die Wüstenszenen und die Schießübungen von Vatan und Beauséjour, die die erste Hälfte des Films prägen, wurden in der wüstennahen Umgebung Marokkos aufgenommen.

Indiana Jones und das Rad des Schicksals (2023)

Im fünften und letzten Abenteuer schlüpft Harrison Ford erneut in die ikonische Rolle des Archäologen Indiana Jones. Diesmal stellt er sich einer Verschwörung, um ein geheimnisvolles Artefakt, das die Macht besitzt, den Lauf der Geschichte zu verändern. Begleitet von seiner Patentochter Helena (Phoebe Waller-Bridge) gerät er in eine Jagd voller Gefahren und Intrigen. Der Film, inszeniert von James Mangold, verabschiedet die legendäre Figur mit einer Mischung aus Nostalgie und frischem Schwung. Fords Performance und spektakuläre Action-Szenen machten das Werk zum würdigen Abschluss der kultigen Reihe.

Auf der weltweiten Jagd nach dem Antikythera-Mechanismus (dem titelgebenden Rad des Schicksals) machte die Produktion auch in Nordafrika Halt, wo Marokko als eine der wichtigsten Kulissen für die exotischen Schauplätze diente. Die Szenen, die Tanger darstellen, insbesondere die Verfolgungsjagd durch die engen, belebten Gassen der Kasbah, wurden tatsächlich in der marokkanischen Hafenstadt gedreht. Damit reiht sich dieser Film in die Tradition großer Hollywood-Produktionen ein, die die einzigartige Atmosphäre und die historische Architektur Nordmarokkos nutzen, um ihre Abenteuer zum Leben zu erwecken.

Internationale Filmproduktionen in Marokko

Aber nicht nur die Traumfabrik Hollywood schätzt Marokko als Drehort. Produktionen aus der ganzen Welt – von europäischen Dramen bis hin zu Independent-Projekten – wurden bereits dort gedreht. Die folgenden Filme nutzen Marokkos lebendige Städte und die raue Natur als Bühne für anspruchsvolle, oft historische Erzählungen abseits des Mainstreams. Dein Filmabend wäre ohne einige dieser berühmten Titel unvollständig, die das Publikum weltweit begeistern. 

Orson Welles Othello (1951)

Das Filmdrama basiert auf der gleichnamigen Tragödie von William Shakespeare und folgt dem General Othello, dem sogenannten „Mohren von Venedig“, dessen Leben und Liebe zu seiner Frau Desdemona durch die Intrigen des bösartigen Untergebenen Iago zerstört werden. Der von der visionären Regielegende Orson Welles inszenierte und gespielte Film litt unter massiven finanziellen Problemen, die die Produktion über Jahre hinweg verzögerten und zu einem einzigartigen, fragmentarischen und stilisierten Meisterwerk führten, das 1952 die Goldene Palme in Cannes gewann.

Aufgrund der chronischen Geldnot musste Welles improvisieren und fand in Marokko einen idealen, kostengünstigen Ersatz für das historische Zypern und Venedig. Der wichtigste Drehort war die malerische Küstenstadt Essaouira. Die Stadt mit ihren imposanten Festungsmauern und Türmen, die das Meer umschließen, bot eine authentische mittelalterliche Atmosphäre. Welles nutzte die örtlichen Handwerker, die mit einfachen Mitteln (wie Sardinenkisten für Schilde) die Requisiten fertigten, sowie die Einheimischen, die als Statisten und Soldaten die Besetzung ergänzten.

Die letzte Versuchung Christi (1988)

Martin Scorseses kontroverses Bibel-Drama basiert auf dem gleichnamigen Roman von Nikos Kazantzakis und erzählt die Geschichte von Jesus (Willem Dafoe), der im Angesicht seiner göttlichen Berufung mit seinen eigenen menschlichen Ängsten und Versuchungen kämpft. Der Film schildert einen zutiefst menschlichen Messias, der zwischen spiritueller Aufgabe und dem Wunsch nach einem einfachen Leben zwischen Liebe und Familie hin- und hergerissen ist.

Für die Darstellung des Heiligen Landes zur Zeit des Römischen Reiches wählte Scorsese die vielfältigen und unberührten Landschaften Marokkos. Die Filmproduktion hatte ihren Hauptsitz in den Atlas-Filmstudios bei Ouarzazate. Die Szenen, die in der Stadt Jerusalem spielen, wurden in den ausgedehnten Palastanlagen von Mulai Ismail in Meknès gedreht.

Marrakesch (1998) 

Die junge Engländerin Julia (Kate Winslet) flüchtet mit ihren beiden kleinen Töchtern aus einer gescheiterten Beziehung in London und reist ins faszinierende Marokko, auf der Suche nach einem anderen, unkonventionellen Leben und nach sich selbst. Dort taucht sie in die Hippie-Kultur der späten 1960er Jahre ein.

Der Film, basierend auf dem autobiografischen Roman von Esther Freud, fängt die bunte, chaotische und zugleich magische Atmosphäre Marokkos perfekt ein. Gedreht wurde an den Originalschauplätzen in Marrakesch und der umliegenden Region, was dem Drama eine starke Authentizität verleiht.

Der Legionär (1998)

Der Actionfilm spielt in den 1920er-Jahren und erzählt die Geschichte des französischen Boxers Alain Lefevre (Jean-Claude Van Damme), der nach einem misslungenen illegalen Kampf und dem Tod seines Bruders aus Paris fliehen muss. Um der Verfolgung zu entgehen, tritt er in die Französische Fremdenlegion ein. Er wird in die nordafrikanische Wüste versetzt (die Handlung spielt in Algerien), wo er an einem isolierten Außenposten gegen aufständische Berberstämme kämpfen und um sein Überleben kämpfen muss.

Obwohl die Hauptdrehorte des Films in den Vereinigten Staaten und Mexiko lagen, wurden wesentliche Wüstenszenen in Marokko realisiert, um die erforderliche architektonische und landschaftliche Authentizität der nordafrikanischen Sahara zu gewährleisten. Insbesondere die Gegend um die Filmstadt Ouarzazate – dem sogenannten „Tor zur Wüste“ – diente als Kulisse für die Außenposten der Legion und die staubigen Marschszenen.

Changing Times (2004)

Der erfolgreiche französische Bauingenieur Antoine (Gérard Depardieu) reist nach Tanger, offiziell, um ein großes Medienzentrum zu beaufsichtigen. Seine wahre Motivation ist jedoch die Suche nach seiner ersten großen Liebe, Cécile (Catherine Deneuve), die er vor über dreißig Jahren zuletzt sah und seitdem besessen verfolgt. Die Realität trifft auf Antoines romantische Idealisierung, als er feststellt, dass Cécile ein neues Leben mit einem jüngeren Mann führt.

Dieses tiefgründige französische Drama des Regisseurs André Téchiné ist ein emotionales Kammerspiel über unerfüllte Sehnsucht, die Macht der Erinnerung und die Unvorhersehbarkeit menschlicher Beziehungen. Die sinnliche und lebendige Atmosphäre Marokkos bildet den Hintergrund für Antoines obsessive Suche. Der gesamte Film wurde in der marokkanischen Hafenstadt Tanger gedreht.

Sahara (2005)

In diesem Abenteuerfilm folgt der Abenteurer Dirk Pitt (Matthew McConaughey) der Spur eines legendären Schiffswracks in der Sahara, wobei er auf eine Verschwörung stößt, die mit tödlichen Umweltgefahren und einer gefährlichen politischen Intrige verbunden ist. Gemeinsam mit der Ärztin Al (Penélope Cruz) muss er das Geheimnis aufdecken.

Der Film, basierend auf einem Roman von Clive Cussler, bietet spektakuläre Action und exotische Landschaften. Er vereint Spannung und Humor und hebt McConaughey als charismatischen Hauptdarsteller hervor. Um die endlosen Weiten der fiktiven Mali-Wüste darzustellen, diente Marokko als Hauptdrehort für die Afrika-Szenen. Die Produktion fand unter anderem in der Gegend von Ouarzazate sowie in der marokkanischen Sahara statt.

Babel (2006)

Alejandro González Iñárritus preisgekröntes Drama verknüpft das Schicksal mehrerer Menschen auf drei Kontinenten durch ein einziges tragisches Ereignis: Ein versehentlicher Schuss in der marokkanischen Wüste trifft die amerikanische Touristin Susan (Cate Blanchett). Dieser Unfall löst eine Kette von Ereignissen aus, die auch das Leben eines marokkanischen Hirtenjungen, einer mexikanischen Haushälterin in den USA und einer japanischen Teenagerin in Tokio unwiderruflich verändert.

Der Film reflektiert tiefgründig über Themen wie kulturelle Isolation, die Kluft zwischen der Ersten und der Dritten Welt sowie die Schwierigkeit menschlicher Kommunikation in einer globalisierten Welt. Die kargen Landschaften Marokkos bildeten die eindringliche Kulisse für den Beginn der Tragödie. Die Dreharbeiten in Marokko fanden in der Wüstenstadt Ouarzazate und im Berberdorf Taguenzalt am Fuße des Atlasgebirges statt.

Exit Marrakech (2013)

Der Film Tangerine erzählt von einem vielschichtigen Zusammentreffen von Kulturen und Lebensentwürfen in der marokkanischen Hafenstadt Tanger. Im Zentrum der Handlung steht die junge Marokkanerin Amira, die aus den beengenden traditionellen Verhältnissen ihrer Familie geflohen ist, um als Tänzerin zu leben. In den Bars der Stadt lernt sie das deutsche Musikerpaar Pia und Tom kennen. Aus dieser Begegnung entsteht eine komplexe Dreiecksbeziehung, in der die Grenzen zwischen Freundschaft, Liebe, Eifersucht und materiellen Interessen verschwimmen.

Die Regisseurin Irene von Alberti nutzte die einzigartige Atmosphäre Tangers als „Tor zwischen Europa und der islamischen Welt“, um eine Geschichte über Machtverhältnisse und die Suche nach Selbstbestimmung zu erzählen. Der Film wurde in einer deutsch-marokkanischen Koproduktion realisiert und fast vollständig an Originalschauplätzen in Tanger gedreht. Insbesondere die pulsierenden Bars und Gassen des Hafenviertels dienten als Kulissen, um die Gegensätze und das schillernde Leben der Stadt zu zeigen.

Ein Hologramm für den König (2016)

Alan Clay (Tom Hanks), ein gescheiterter amerikanischer Geschäftsmann, reist nach Saudi-Arabien, um dem König eine innovative 3D-Hologramm-Technologie zu verkaufen und damit seine angeschlagene Karriere zu retten. Während er in einer Zeltstadt in der Wüste auf den wichtigen Termin wartet, lernt er seinen charmanten Fahrer Yousef und die attraktive Ärztin Dr. Zahra Hakeem kennen, die seine Perspektive auf das Leben und seinen Auftrag verändern.

Obwohl der Film in Saudi-Arabien spielt, wurden die Drehorte größtenteils nach Marokko verlegt. Die Wüstenlandschaften, in denen Alan auf seine Chance wartet und die seinen Wandel untermauern, wurden in der Umgebung von Ouarzazate und im Süden Marokkos im Hohen Atlas gedreht. Der Film beeindruckt durch seine wunderschönen und exotischen Bilder.

Adam (2019)

Dieses bewegende marokkanisch-französische Filmdrama ist das Spielfilmdebüt der Regisseurin Maryam Touzani. Es erzählt von der hochschwangeren Samia, die in Casablanca bei Abla, einer verwitweten Bäckerin und Mutter, Unterschlupf findet. Aus der anfänglichen Notgemeinschaft entwickelt sich eine zarte und stärkende Freundschaft, die den Alltag der beiden Frauen verändert.

Der Film spielt fast ausschließlich in der Medina von Casablanca, wo die Wärme und Enge der traditionellen Backstube sowohl Schutzraum als auch Bühne für die leisen, aber tiefgründigen Emotionen der Protagonistinnen werden. Es ist ein intimes und einfühlsames Werk über Weiblichkeit, Solidarität und die Kraft der Mutterschaft in der marokkanischen Gesellschaft.

Serien

Die vielfältigen Landschaften Marokkos bieten die perfekte Kulisse für ferne und fiktive Welten, von globalen Spionage-Thrillern bis hin zu mittelalterlichen Fantasy-Sagen. Die Wüstenregionen werden oft als Ersatz für Krisengebiete im Nahen Osten genutzt, während historische Städte in Schauplätze alter Imperien oder ferner Kontinente verwandelt werden. Entdecken Sie, welche komplexen und langlebigen Serien die dramatischen Kulissen Marokkos für ihre epischen Handlungen gewählt haben.

Prison Break (Serie, 2005–2017)

Die Action-Thriller-Serie dreht sich zunächst um Michael Scofield, einen brillanten Bauingenieur, der sich absichtlich in ein Hochsicherheitsgefängnis einschleusen lässt, um seinen unschuldig zum Tode verurteilten Bruder, Lincoln Burrows, zu befreien. Nach der erfolgreichen Flucht entwickelt sich die Handlung zu einer weltweiten Jagd, in der die Brüder gegen eine mächtige, schattenhafte Organisation, „The Company“, kämpfen, die sie als Ziele eliminieren will. Im Verlauf der Staffeln geraten Michael und Lincoln in immer verzweifeltere und exotischere Situationen, in denen ihre Loyalität und ihr Überlebenswille auf die Probe gestellt werden.

Auf der Flucht vor ihren Verfolgern nutzte die Produktion Marokko mehrfach als Kulisse für gefährliche, unwirtliche Schauplätze. Insbesondere in der fünften Staffel (2017), in der Michael in einem Gefängnis im Jemen gefangen gehalten wird, diente Marokko als Hauptdrehort. Die staubigen, städtischen und wüstenhaften Regionen um Ouarzazate und Rabat wurden genutzt, um die architektonische Stimmung eines von Bürgerkrieg zerrütteten Jemens darzustellen.

Homeland (Serie, 2011-2020)

Die gefeierte US-Polit-Thriller-Serie folgt der komplexen und psychisch belasteten CIA-Agentin Carrie Mathison (Claire Danes), die mit unkonventionellen Methoden und hohem persönlichem Risiko Bedrohungen der nationalen Sicherheit aufdecken muss. Im Verlauf von acht Staffeln beleuchtet die Handlung globale Brennpunkte, Spionageaktivitäten, die Bekämpfung des Terrorismus und die moralischen Grauzonen im internationalen Geheimdienst, wobei Themen wie Loyalität, Vertrauen und Überwachung im Mittelpunkt stehen.

Marokko diente der Produktion aufgrund seiner vielfältigen Architektur und Landschaften mehrfach als idealer Ersatz für andere Krisenregionen des Nahen Ostens. In Staffel 3 und 6 dienten Gebiete wie Rabat, Salé, Temara, Tamesna und Skhirat als Kulisse für Israel oder Abu Dhabi. Die finale achte Staffel, die in Afghanistan spielt, wurde ebenfalls überwiegend in Marokko, insbesondere in der Wüstenregion um Ouarzazate, gedreht.

Game of Thrones (Serie, ab 2011)

Die epische Fantasy-Serie, basierend auf George R. R. Martins Romanreihe Das Lied von Eis und Feuer, erzählt von den Machtkämpfen rivalisierender Adelsfamilien um den Eisernen Thron des Kontinents Westeros, während eine uralte Bedrohung aus dem Norden erwacht. Die Serie gilt als eine der erfolgreichsten Produktionen aller Zeiten und wurde für ihre komplexen Charaktere, unerwarteten Wendungen und die spektakulären Drehorte weltweit gefeiert. Sie nutzte eine Vielzahl von Ländern, um die unterschiedlichen Regionen von Westeros und Essos zum Leben zu erwecken.

Marokko diente als eine der wichtigsten Kulissen für die Kontinente jenseits der Meerenge. Das berühmte UNESCO-Weltkulturerbe Aït-Ben-Haddou verwandelte sich in die Sklavenstadt Yunkai in Essos, wo Daenerys Targaryen ihre Armee der Unbefleckten befreit. Auch die Hafenstadt Essaouira an der Atlantikküste wurde als Drehort genutzt und diente als Vorbild für die Sklavenstadt Astapor. Die Atlas Studios in Ouarzazate wurden ebenfalls für Innenaufnahmen und aufwendige Filmsets verwendet, um die architektonische Vielfalt des fiktiven Pentos zu erschaffen.

The Time in Between (Serie, 2013)

Die erfolgreiche spanische TV-Serie folgt der Geschichte von Sira Quiroga (Adriana Ugarte), einer jungen, talentierten Schneiderin, die während des Spanischen Bürgerkriegs in das damals spanische Marokko flüchtet. Dort wird sie in eine Welt aus Spionage, Liebe und politischen Intrigen hineingezogen.

Die Serie glänzt mit einer starken Darstellerin und nutzt die beeindruckenden Originalschauplätze Marokkos, um die historische Atmosphäre der 1930er Jahre zu transportieren. Die Produktion nutzte die authentischen Kulissen Nordmarokkos. Die Handlung und Dreharbeiten konzentrierten sich auf die Städte Tanger und Tétouan, die Hauptstadt des damaligen Spanisch-Marokkos.

Vikings (Serie, 2013-2020)

Die epische historische Dramaserie erzählt die Legenden und Abenteuer des berühmten Wikingerhäuptlings Ragnar Lodbrok und seiner Söhne. Sie beginnt im 8. Jahrhundert in Skandinavien und folgt Ragnars kühnen Plan, gen Westen über das Meer zu segeln, um neue Länder zu erkunden und zu plündern. Die Serie zeichnet sich durch brutale Schlachten, komplexe politische Intrigen und eine detailreiche Darstellung der nordischen Kultur und Mythologie aus, während sie die Wikinger auf ihren Reisen bis nach England, Frankreich und ins Mittelmeer begleitet.

Marokko wurde als Drehort für die Voyagen in den Süden genutzt, insbesondere in den späteren Staffeln (z. B. Staffel 5), als Ragnars Sohn Björn Eisenseite das Mittelmeer erkundet und mit Nordafrika in Kontakt kommt. Die Produktion nutzte die Wüstenlandschaften der Regionen nahe Erfoud und Errachidia. Diese Wüstengebiete dienten als exotische Kulisse für Begegnungen mit der maurischen Zivilisation, die einen starken Kontrast zu den kalten, grünen Landschaften Irlands und Islands bildeten.

Treadstone (Serie, 2019)

Die Spionage-Actionserie ist ein Spin-off der erfolgreichen Bourne-Filmreihe und erforscht die Ursprünge sowie die moderne Operation des geheimen CIA-Programms Treadstone. Die Handlung folgt einer Gruppe von Schläfer-Agenten weltweit, die einst vom Programm ausgebildet wurden. Diese sogenannten „Cicadas“ werden durch mysteriöse Ereignisse reaktiviert und beginnen, ihre tödlichen Fähigkeiten zurückzuerlangen. Die Serie verknüpft die zeitgenössische Jagd auf die reaktivierten Agenten mit Rückblenden in die Vergangenheit des Programms.

Aufgrund der globalen Ausrichtung der Handlung, die von Moskau über Washington bis nach Asien reicht, wurde Marokko als vielseitiger und kosteneffizienter Drehort für verschiedene internationale Schauplätze ausgewählt. Insbesondere Teile der marokkanischen Städte, wie Casablanca, wurden genutzt, um authentisch wirkende, belebte städtische Umgebungen darzustellen, die als Ersatz für Schauplätze in Nordafrika und dem Nahen Osten dienten. Dies unterstrich die Verzweigtheit und globale Bedrohung, die vom Treadstone-Programm ausgehen.

Der berühmteste NICHT in Marokko gedrehte Film

Casablanca (1942)

Vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs erzählt der Film die Geschichte von Rick Blaine (Humphrey Bogart), dem zynischen Besitzer einer Bar in Casablanca, und seiner ehemaligen Liebe Ilsa Lund (Ingrid Bergman). Als sie mit ihrem Ehemann, einem Widerstandskämpfer, in die Stadt flüchtet, muss Rick eine schwierige Entscheidung zwischen persönlichen Gefühlen und moralischer Pflicht treffen.

Gedreht in Hollywood, steht Casablanca trotz seines fiktiven Settings sinnbildlich für das von Intrigen und Fluchtrouten geprägte Marokko jener Zeit. Das vielfach ausgezeichnete Werk zählt zu den größten Klassikern der Filmgeschichte und ist bekannt für seine unvergesslichen Zitate und legendären Darsteller. Wichtig: Obwohl die gesamte Handlung in Casablanca spielt, wurde der Film komplett im Studio in Hollywood gedreht. Somit entstand keine einzige Szene in Marokko.

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