Tagestouren und Ausflüge nach Essaouira

Die Hafenstadt Essaouira gehört zu den schönsten Orten Marokkos und ist von Marrakesch gar nicht so weit entfernt, wie man denkt. Tagesausflüge in die Stadt werden von diversen Agenturen angeboten, lassen sich aber auch auf eigene Faust organisieren.

Ein Besuch in Essaouira gehört zum Pflichtprogramm jeder Marokko-Reise. Die von den Portugiesen geprägte Hafenstadt am Atlantik besticht durch ihre entspannte Atmosphäre und verzaubert das Auge mit ihren maritimen Blau-Weiß-Kontrasten. Im Gegensatz zum quirlig-hektischen Marrakesch ist die Stimmung in Essaouira sehr relaxed. In der Medina gibt es weder Motorräder noch Abgase, die Händler sind sehr zurückhaltend und vor falschen Führern muss man ebenfalls kaum auf der Hut sein. Seit 2001 gehört die gesamte Medina der Stadt zu Weltkulturerbe der UNESCO.

Essaouira Panorama
Berühmtes Fotomotiv: Blick von der Scala du Port auf die Medina von Essaouira

Der Blick vom Hafen auf die Stadtmauern von Essaouira gehört zu den beliebtesten Fotomotiven Marokkos und findet sich in zahlreichen Reiseführern wieder. Ohnehin scheint in der Stadt die Zeit stehengeblieben zu sein. Auf Spaziergängen durch die Medina kann man sich mühelos ein paar hundert Jahre zurückversetzen. Kein Wunder also, dass hier unter anderem die Fantasyserie „Game of Thrones“ gedreht wurde.

Die Stadt des Windes

Essaouira besticht vor allem durch seine entspannte Atmosphäre und die gute Seeluft. In der pittoresken Hafenstadt leben viele Künstler und Kunsthandwerker. Seit 1998 findet jedes Jahr im Juni das international renommierte Gnawa-Festival in Essaouira statt, bei dem sich mehrere Bühnen über Stadt verteilen. Wer während des Festivals dort sein will, sollte sich frühzeitig um eine Unterkunft bemühen und auf keinen Fall versuchen, kurzfristig etwas zu finden, denn während dieser Zeit zählt die Stadt unheimlich viele Besucher und die meisten Zimmer sind ausgebucht.

Vom Hafen über die Scala in die Medina

Am Place Moulay Hassan, der unmittelbar an den Hafen grenzt, kann man das maritime Flair von Essaouira förmlich in sich aufsaugen. Von der Kaimauer blickt man auf den Atlantik und kann die anlandenden Fischer beobachten. Über ihnen kreisen mit lautem Geschrei die Möwen und spekulieren darauf, vom Fang etwas abgreifen zu können. Wer Hunger verspürt und authentisch essen möchte, begibt sich zu einem der Garstände am Rand des Hassan-Platzes, wo der frische Fisch auf Zuruf auf dem Grill zubereitet wird. Wenige Meter weiter arbeiten Bootsbauer mit traditionellen Methoden an neuen Schiffen oder reparieren die alten.

Vom Hafen aus zieht sich die Scala du Port, wo man gegen einen geringen Obolus einen Turm mit einem phänomenalen Blick auf die Stadt besichtigen kann, bis zu den Mauern der Medina. Die Befestigung schließt direkt ans Meer an. Von hier aus kann man weiter über die kanonenbewehrte Scala du Kasbah flanieren und die wundervolle Aussicht auf das Meer genießen, ehe man sich in das relativ übersichtliche Gassengewirr der Stadt begeben kann. Abgesehen von der Mellah, dem einst von Juden bewohnten Viertel, ist die Medina in relativ gutem Zustand. Viele alte Riads wurden inzwischen saniert. Trotzdem ist die Atmosphäre nach wie vor authentisch und wird wesentlich von der Lage am Meer geprägt, das Essaouira von mehreren Seiten umgibt.

Der Strand von Essaouira

Fast unmittelbar an den Hafen schließt sich der Strand mit einer dazugehörigen Promenade an, der sich über mehrere Kilometer bis nach Diabat zieht. In dem kleinen Dorf schrieb einst Jimi Hendrix den Song Castles made of Sand. Aufgrund des starken Windes können Strandspaziergänge in Essaouira mitunter etwas mühselig sein, man sollte sie aber dennoch unternehmen. Bis man die ersten größeren Sanddünen erreicht, geht man vom Hafen aus eine knappe Stunde zu Fuß. An der Strandpromenade passiert man mehrere Surf- und Kiteschulen. Dabei begegnet man auch dem einen oder anderen geschäftstüchtigen Marokkaner, der Ausritte auf Dromedar und Pferd anbietet.

Je weiter man sich vom Zentrum Essaouiras entfernt, desto leerer wird es am Strand. Nach wenige Kilometern ist man wirklich ungestört. Der Atlantik hat hier auch im Winter akzeptable Temperaturen, so dass man während des ganzen Jahres ins Wasser springen und sich erfrischen kann. Aufgrund des steten Winds darf man sich auch über ein paar Wellen freuen.

Organisierte Tagestouren und Ausflüge nach Essaouira

Je nach Verkehrsmittel benötigt man von Marrakesch zwischen zweieinhalb und vier Stunden, um nach Essaouira zu gelangen. Damit sich diese Strecke lohnt, sollte man daher für einen Tagesausflug dorthin so früh wie möglich aufbrechen.

Bei organisierte Touren erfolgt der Transfer vom Hotel oder einem gut erreichbaren Treffpunkt aus, zum Beispiel dem Djemaa el Fna im Zentrum der Medina von Marrakesch. Nach der Ankunft in Essaouira geht es bei den meisten Tagesausflügen mit einer Stadtführung durch den Hafen und durch die Souks in der Medina weiter. Nach dem Mittagessen bleiben dann noch ein paar Stunden für den Strand, ehe die Rückfahrt nach Marrakesch in Angriff genommen wird. Auf dem Rückweg wird auf Wunsch gerne noch ein Stopp an einer der Arganöl-Kooperativen eingelegt.

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Übernachten in Essaouira

Wer es etwas entspannter mag, bleibt einfach zwei bis drei Tage in Essaouira. Es gibt unzählige Riads, in denen man ein Zimmer bekommen kann. Wer mit einer Größe ab vier Personen unterwegs ist und mindestens 3 Nächte bleibt, kann sich auch gleich ein kleines komplettes Riad mieten.

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(Fotos: Riad Marrakesch)