Wie ist das Wetter in Marokko im Januar? Auf welche Temperaturen muss man sich zu dieser Reisezeit einstellen? Was sollte man beachten, wenn man im Winter in Marokko Urlaub macht? Eine Übersicht mit Reiseinfos und Wetterdaten zu ausgewählten Regionen.
Sollte man im Januar nach Marokko reisen? Unbedingt! Allerdings kommt es darauf an, wohin in Marokko man genau fahren möchte. Denn auch wenn es im Januar in Marokko wärmer als in Europa ist, bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen des Landes. Ursächlich dafür sind die drei unterschiedlichen Klimazonen, die das Wetter in Marokko prägen.
Inhalt
Einen ganzjährigen Überblick der unterschiedlichen Reiseziele in Marokko bietet der Artikel Wetter in Marokko: Reisezeit, Wetterdaten und Tipps für den Urlaub.
Marokko im Januar: Wetter ausgewählter Regionen
Auch wenn es im Januar in Marokko wärmer als in Europa ist, bleibt der Januar der kälteste Monat des Jahres. Im Landesinneren, im Atlasgebirge und in der Wüste muss man sich auf große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht einstellen. Dabei sind punktuell und je nach Höhenlage sogar Tiefstwerte bis unter den Gefrierpunkt möglich. An der Atlantikküste sind die Temperaturen dagegen ausgeglichener. Daher ist das Wetter im Januar dort bedeutend angenehmer.
Für einen Marokko-Urlaub im Januar würde ich die Atlantikküste zwischen Rabat und Sidi Ifni sowie Südmarokko und Marrakesch empfehlen. Wer andere Teile des Landes bereisen möchte, sollte sich vor allem abends und nachts auf kühlere Temperaturen einstellen. Dazu gehört dann auch, ausreichend warme Kleidung einzupacken und auf beheizbare Hotels oder Riads zu achten.
Marrakesch im Januar
Im Januar ist in Marrakesch mit den niedrigsten Temperaturen des Jahres zu rechnen. Tagsüber zeigt das Thermometer zwar Temperaturen von über 20°C an. So kann man bei gutem Wetter und Sonnenschein nachmittags in Marrakesch im Januar sogar im T-Shirt auf der Dachterrasse sitzen. Aber nach dem Sonnenuntergang kühlt es schnell empfindlich ab. Ab dem späten Nachmittag geht dann ohne Jacke und Pullover eigentlich gar nichts mehr.
Dass in Marrakesch im Januar das Wetter etwas kühler ist, hat allerdings auch seine Vorteile. Schließlich ist es nicht Jedermanns Sache, wenn das Thermometer bereits am frühen Morgen schon 39°C anzeigt und eine ausgedehnte Stadtbesichtigung auf dem Programm steht. Wer kälteempfindlich ist, sollte im Januar in Marrakesch unbedingt an warme Kleidung denken und sich ein schönes und beheiztes Riad suchen.
Atlantikküste, Essaouira und Agadir im Januar
Das Wetter an der langgezogenen Westküste wird vor allem vom ausgleichenden Einfluss des Atlantiks geprägt. Der Ozean speichert die Wärme und gibt sie langsamer ab als die Luft. Die Winter an der marokkanischen Küste sind ausgesprochen mild und verhältnismäßig niederschlagsreich.
Aber auch entlang der Atlantikküste herrschen spürbare Unterschiede. Zwar ist es im Januar in Essaouira ähnlich warm wie in Rabat, jedoch regnet es dort bereits erheblich weniger. Aufgrund ihrer besonderen geographischen Lage weht in der pittoresken Hafenstadt dauerhaft viel Wind, so dass sich Essaouira zu einem wahren Eldorado für Surfer und Kiter entwickeln konnte.
Wer im Januar in Marokko ist, sollte deswegen unbedingt für ein paar Tage Essaouira besuchen. Baden kann man dort auch im Januar, allerdings ist das Wasser zu dieser Zeit noch relativ frisch. Daher sollte man vor allem wegen des starken Windes einen Strandurlaub besser in Agadir als in Essaouira verbringen.
Das Wetter wird noch trockener und wärmer, je weiter man von Essaouira nach Süden kommt. Im fast 200 Kilometer weiter südlich gelegenen Agadir fällt noch weniger Regen. Auch die mittleren Temperaturen erreichen in dem beliebten Badeort höhere Werte als in den weiter nördlich gelegenen Küstenstädten.
Nordmarokko und Fes im Januar
Im Januar ist das Wetter in Nordmarokko tendenziell kühl und nass. Das Klima an den Küsten wird vom Atlantik und vom Mittelmeer geprägt. Daher fallen die Temperaturen dort im Januar noch relativ mild aus. Im Landesinneren ist von diesem Einfluss nicht mehr viel zu spüren. Das Wetter wird zunehmend kontinentaler und die Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperaturen nehmen zu.
Die größte Stadt jenseits der Küste in Nordmarokko ist Fès. Sie liegt auf über 400 Höhenmetern. Dort fallen bedeutend weniger Niederschläge als in den Küstengebieten. Im Januar können in Fès die Temperaturen nachts bis auf den Gefrierpunkt sinken.
Natürlich ist das Wetter im Januar in Chefchaouen, Tanger oder Fès besser als in Europa. Doch im Vergleich zu anderen Regionen Marokkos ist es im Januar in Nordmarokko kühler und niederschlagsreicher. Deswegen würde ich als bessere Reisezeit für diese Städte eher den Frühling oder den Herbst empfehlen.
Südmarokko und die Wüste im Januar
In Südmarokko gibt es zwei besonders schöne Wüstengebiete der Sahara, die man im Rahmen organisierter Wüstentouren von Marrakesch aus besuchen kann. Das Wüstenklima ist ausgesprochen heiß und trocken. Während es im Sommer in der Wüste beinahe unerträglich warm wird, steigen die Temperaturen im Januar auch in der Sonne nicht über 30°C. Nachts dagegen fallen sie unter 5°C.
Der Januar ist ein guter Reisemonat für Wüstentouren und sportliche Aktivitäten in der größten Sandkiste der Welt. Wer im Rahmen solcher Touren eine Nacht im Wüstenbiwak verbringen möchte, sollte idealerweise einen Schlafsack und warme Kleidung einpacken.
Fazit
Im Januar in Marokko Urlaub zu machen, läuft in fast jedem Fall auf besseres Wetter und höhere Temperaturen als in Europa hinaus. Im Vergleich zu den übrigen Monaten ist der Januar in Marokko allerdings auch der kälteste und niederschlagsreichste Monat. Für einen Marokko-Urlaub im Januar würde ich deswegen die Atlantikküste südlich von Essaouira sowie Südmarokko und Marrakesch empfehlen. Auch Wüstentouren sind zu dieser Zeit möglich und können den Urlaub ungemein bereichern.
Wetterdaten: www.yr.no,
Fotos: alle Riads Marrakesch außer Fès (Alina Chan), Rabat (Quentin Drèze), Agadir (Hash Pay)