In dieser Übersicht findest du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Marrakesch. Und das sind eine ganze Menge. Denn in der zweitältesten Königsstadt Marokkos herrschten im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Dynastien, die vor allem eins gemeinsam hatten: Einen Faible für prunkvolle Bauwerke.
Marrakesch hat wirklich viel zu bieten. Du kannst in der „Roten Stadt“ problemlos zwei Wochen verbringen und jeden Tag etwas Neues entdecken. Vor allem in der Medina gibt es eine unglaubliche Dichte historischer Gebäude, bezaubernder Gärten und prunkvoller Bauten. Du wirst durch die Besichtigung der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Marrakesch nicht nur besser kennenlernen, sondern auch viel über die bewegte Geschichte der Stadt lernen. Vor allem aber kannst du dich von der Perfektion der marokkanischen Kunsthandwerker früherer Jahrhunderte überzeugen.
Inhalt
Da in Marrakesch Sehenswürdigkeiten relativ gleichmäßig über die Medina verteilt sind, empfehle ich dir, jeden Tag eine bestimmte Gegend in den Blick zu nehmen, um möglichst viel zu sehen. Das könnten zum Beispiel das Mouassine-Viertel oder die südliche Medina sein. Von dort aus kannst du dann zwischen verschiedenen Zielen wählen und kannst so die Wege zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten in Marrakesch deutlich verkürzen.
Sehenswürdigkeiten in der Medina von Marrakesch
Heute zählt die Medina von Marrakesch zu den größten und schönsten des Landes. Im Gassengewirr der Altstadt verstecken sich prachtvolle Paläste, anmutige Moscheen und stattliche Riads. So kann jeder einfache Stadtbummel schnell zu einer Entdeckungsreise in den Orient werden. Es ist wirklich angenehm, dass du kein Fahrzeug benötigst, um in Marrakesch Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Denn diese befinden sich fast alle in der Medina und sind gut zu Fuß erreichbar.
Der Djemaa el Fna
Im Zentrum der Medina befindet sich der Djemaa el Fna. Er gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist einer der eindrucksvollsten Orte in Marrakesch. Auf dem sogenannten „Platz der Geköpften“ tummeln sich Gaukler, Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler und Akrobaten. Abends prägen die Garküchen den Platz. Der Duft ihrer Gerichte weht zusammen mit den Rauchschwaden der Grillkohle weit über den Platz und vermengt sich dort mit dem Trommeln und Gesängen der Musiker zu einem einzigartigen Ambiente. Das musst du erlebt haben!
Die Medersa Ben Youssef
Die im 14. Jahrhundert gegründete Medersa Ben Youssef war einst die größte islamische Hochschule des Maghreb. Die frühere Koranschule wurde in den vergangenen Jahren zweimal aufwendig renoviert. Einst lebten hier 900 Schüler, die sich mit Rechtswissenschaften und Theologie auseinandersetzten. Heute gehört die Medersa Ben Youssef zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch. Sie bietet mit ihren filigranen Stuck- und Schnitzarbeiten sowie den wundervollen Mosaiken eine beeindruckende Vorstellung islamischer Baukunst.
Das Museum Dar Si Said
Das Museum Dar Si Said befindet sich in einem stattlichen Riad in der südlichen Medina. Das Gebäude gehörte einst dem Bruder des damaligen Großwesirs Bou Ahmed, der quasi nebenan im Bahia-Palast residierte. Im Dar Si Said werden traditionelle Alltagsgegenstände, Kunsthandwerk, Schmuck und Waffen aus der Region Marrakesch ausgestellt. Seit einigen Jahren spielen Teppiche eine immer größere Rolle. Neben historischen Teppichen aus verschiedenen Teilen Marokkos werden auch Teppichkunstwerke junger marokkanischer Künstler gezeigt. Zudem gibt es im hinteren Teil des Gebäudes jahrhundertealte Tore aus Zedernholz zu sehen. Sie stammen aus Kasbahs des Drâa-Tals und sind mit kunstvollen Arabesken verziert.
Die Besichtigung des Dar Si Said Museums lohnt sich in erster Linie wegen der prachtvollen Anlage mit dem wunderschönen Innenhof. Allerdings gibt es in Marrakesch Sehenswürdigkeiten, wo du für den relativ hohen Eintritt mehr geboten kriegst, zum Beispiel im wesentlich größeren und noch schöneren Bahia-Palast. Dagegen wird das Dar Si Said von spürbar weniger Touristen als die meisten anderen Sehenswürdigkeiten in Marrakesch frequentiert .
Das Maison de la Photographie
Das Maison de la Photographie befindet sich in einem renovierten Riad in der nördlichen Medina, unweit der Medersa Ben Youssef. In dem Fotomuseum kannst du dich in wechselnden Ausstellungen auf Zeitreise in die Vergangenheit Marokkos begeben. Die Expositionen basieren auf einer Sammlung von 8000 Fotos, die zwischen 1870 und 1950 aufgenommen wurden. Außerdem wird im Maison de la Photographie junge marokkanische Fotokunst präsentiert.
Das Maison de la Photographie ist ein attraktiver Rückzugsort, wenn du mal etwas Ruhe brauchst.
Die Souks
Die Souks von Marrakesch gehören zu den größten Marokkos. Sie befinden sich südlich, östlich, aber vor allem nördlich des Djemaa el Fna. Das Labyrinth aus Gassen, Durchgängen und Gewölben lässt sich am besten bei einem Streifzug durch die orientalischen Basare erkunden. Die Vielfalt der dort angebotenen Waren ist überwältigend. In den nach Gewerken sortierten Marktstraßen wird jedoch nicht nur verkauft, sondern auch produziert.
Und so streift man im hektischen Durcheinander die Werkstätten von Kesselflickern, Kupferschmieden, Wollfärbern, Gewürzhändlern, Holzschnitzern oder Tischlern. Ein echtes Muss in Marrakesch, erst recht für Shopping-Opfer!
Die Stadtmauer
Die 12 km lange Stadtmauer von Marrakesch stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie zählt zu den eindrucksvollsten Stadtmauern Marokkos. Aus ihr ragen mehr als zweihundert Basteien heraus, die den Bau verstärken. Die Stadtmauer von Marrakesch hat elf Tore (arabisch Bab). Das imposanteste von ihnen ist das Bab Agnaou im Süden des Djemaa el Fna.
Monumentbauten, Grabstätten und Paläste
Die Koutoubia-Moschee
Die 77 Meter hohe Koutoubia-Moschee ist das schon von weitem sichtbare Wahrzeichen von Marrakesch. Sie wurde im 12. Jahrhundert von den Almohaden erbaut und bietet 25.000 Gläubigen Platz. Ihr Minarett gehört zu den schönsten und ältesten Marokkos. Es avancierte im gesamten Maghreb zum architektonischen Vorbild. Die Koutoubia-Moschee befindet sich unweit des Djemaa el Fna im Südosten der Medina. Sie wird von einem kleinen Palmengarten umgeben.
Während des Ramadan haben in Marrakesch Sehenswürdigkeiten eingeschränkte Öffnungszeiten. Doch bei der Koutoubia-Moschee verhält sich das etwas anders. Zwar darf sie ohnehin nur von Muslimen betreten werden. Doch während des Fastenmonats versammeln sich dort jeden Tag tausende Gläubige zum gemeinsamen Gebet. Ein beeindruckendes Ritual, das du dir auf jeden Fall aus respektvoller Entfernung ansehen solltest, falls du während des Ramadan in Marrakesch bist.
Der Bahia-Palast
Der Bahia-Palast wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Alaouiten erbaut. Er zählt zu den markantesten Bauwerken im maurisch-andalusischen Stil. Der monumentale Komplex mit über 160 Räumen und Innenhöfen erstreckt sich über eine Fläche von über 8000 m².
Hier kannst du einen Eindruck von der prachtvollen Opulenz der islamischen Architektur gewinnen. Neben den pittoresk bepflanzten Patios und den wunderschönen Mosaiken beeindrucken besonders die kunstvoll verzierten Zimmerdecken aus Zedernholz. Der Bahia-Palast war auch schon Drehort für mehrere Filmproduktionen wie zum Beispiel Lawrence von Arabien.
Wenn ich dir in Marrakesch Sehenswürdigkeiten ans Herz legen würde, wäre der Bahia-Palast auf jeden Fall ganz vorne mit dabei.
Der Palast el Badi
Auf den monumentalen Lehmmauern des El Badi-Palasts nisten heute Störche. Vielmehr als Ruinen ist von der vergangenen Pracht nicht geblieben. Das gigantische Bauvorhaben nahm damals mehr als dreißig Jahre Bauzeit in Anspruch. Doch Al Mansour verstarb ehe der Palast fertiggestellt wurde. Später ließ der Alaouiten-Sultan Moulay Ismail besonders kostbare Stücke des Palastes abtragen und nach Meknes bringen.
Auch wenn nicht mehr viel übrig geblieben ist, spürt man auf dem weiträumigen Areal sofort, dass der Prunkbau des saadischen Sultans Ahmed al Mansour (dt.: „der Unvergleichliche“) seinem Namen alle Ehre gemacht hat. Die Anlage ist sehr weitläufig und erstreckt sich auf über 18ha. Da es auf dem Gelände des el Badi Palast nur sehr wenig Schatten gibt, ist die beste Zeit für eine Besichtigung der spätere Nachmittag.
Die Gräber der Saadier
Die Saadier-Gräber befinden sich gleich neben dem Palast el Badi im Südosten der Altstadt von Marrakesch. Die Anlage beherbergt die Ruhestätten von insgesamt sieben Sultanen und 62 Familienmitgliedern der Saadier-Dynastie sowie über hundert weiteren Gräbern. Die beiden Mausoleen, in denen die Herrscher bestattet wurden, gehören zu den prachtvollsten Bauwerken, die je von arabischen Kunsthandwerkern geschaffen wurden. Besonders beeindruckend ist der Saal der zwölf Säulen: Ein Raum, dessen vergoldete Kuppeldecke von zwölf Marmor-Säulen getragen wird.
Der Jüdische Friedhof
Im Südosten der Medina befindet sich der jüdische Friedhof. Man muss ein gutes Stück durch die Mellah gehen, um diesen geheimnisvollen Ort zu erreichen. Der jüdische Friedhof ist neben der Synagoge einer der wenigen Orte, die davon zeugen, wie sich jüdisches Leben in Marrakesch manifestiert.
Bei den richtigen Lichtverhältnissen entsteht auf dem jüdischen Friedhof eine surreale Atmosphäre, die in starkem Kontrast zu gewohnten Farben in Marrakesch steht. Die beste Zeit für einen Besuch ist der Nachmittag.
Gärten und Parks in Marrakesch
Der Jardin Majorelle
Wer im hektischen Treiben in Marrakesch eine Pause einlegen will, sollte unbedingt den wundersamen Jardin Majorelle besuchen. Die Gartenanlage war einst verwildert, bis sie der Modeschöpfer Yves Saint Laurent und seinem Lebensgefährte 1980 kauften und in ein Paradies verwandelten. Laurent ist inzwischen gestorben und wurde dort begraben. Heute wird der Jardin Majorelle von einer Stiftung verwaltet und von mehr als zwanzig Angestellten gepflegt.
Der Jardin Majorelle ist vor allem wegen seines intensiven Blautons weltweit berühmt. Wenn du in Marrakesch Sehenswürdigkeiten mit hoher Instagramibilität suchst, vor deren Hintergrund du atemberaubende Fotos von dir machst kannst, sind dir bei diesem Blau die Likes sicher.
Der Anima-Garten von André Heller
Der Anima-Garten liegt zwar etwas außerhalb der Stadt, doch er ist so schön, dass er ebenfalls auf diese Liste der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch gehört. Dabei ist der Garten noch relativ jung. Der Wiener Künstlers André Heller machte ihn 2016 der Öffentlichkeit zugänglich. Seitdem gilt dieses Fleckchen Erde als einer der schönsten Gärten der Welt.
Wenn dich Gärten und Parks begeistern, solltest einen Besuch im Anima-Garten unbedingt auf deiner Marrakesch Sightseeing Liste vormerken. Den Ausflug kannst du relativ unkompliziert mit einem Shuttlebus machen.
Die Agdal-Gärten
Die Agdal-Gärten wurden im 12. Jahrhundert von den Almohaden angelegt. Auch sie gehören wie der Menara-Garten zum Weltkulturerbe der UNESCO. Doch sind die Agdal-Gärten noch wesentlich größer. Die in einem geometrischen Muster angepflanzten Granatapfel-, Orangen- und Olivenbäume erstrecken sich über eine Fläche von etwa 3 km Länge und 1,5km Breite.
In der Parkanlage gibt es zwei große Staubecken. Diese werden über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem mit frischem Wasser aus dem Hohen Atlas gespeist. Am größten Becken befindet sich ein Palast. Von dessen Terrasse aus hat man bei guter Sicht einen hervorragenden Blick auf die Gipfel des Hohen Atlas.
Der Menara-Garten
Der Menara-Garten liegen im Südosten von Marrakesch und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Er ist vor allem bei den einheimischen Marrakschis beliebt. Der etwa 100 ha große Park wurden im 12. Jahrhundert von den Almohaden als Olivenplantage angelegt. Ein weit verzweigtes Kanalsystem sichert die Bewässerung. Die Parkanlage ist auf den ersten Blick nicht so spektakulär wie der Jardin Majorelle. Sie kostet allerdings auch keinen Eintritt und wird von bedeutend weniger Touristen frequentiert.
Das Palais zwischen Wasserbecken und den schneebedeckten Gipfeln des Hohen Atlas gehört zu den populärsten Fotomotiven aus Marrakesch.
Eine ganz tolle Seite! Vielen Dank!